Nach Abschluss des Humanistischen Gymnasiums Ausbildung in Klavier, Dirigieren und Komposition in seiner Geburtsstadt Basel. Daneben musikwissenschaftliche Studien an den Universitäten Basel und Heidelberg. Von 1970-1973 in den USA, u.a. Arbeit als Dirigent und Korrepetitor am Curtis Institute of Music in Philadelphia, an der Santa Fe Summer Opera, am Aspen Music Festival und Kompositionsstudien an der University of California in Berkeley (Master of Arts in Komposition). Von 1973-1987 Leiter der Musikschule der Musik-Akademie Basel. Seit 1987 Direktor des Konservatoriums Luzern. Rege Dirigiertätigkeit im In- und Ausland.Während der Studienzeit entscheidende Einflüsse durch Anton Webern sowie Pierre Boulez (vor allem als Dirigent und Analytiker), nach Amerika mehrere Jahre Hinwendung zu improvisierter Musik und Einfluss durch John Cage. Ab Mitte 80er-Jahre wieder mehr "Festgefügtes" und Verwendung von einfachem traditionellem Material, mit dem klanglich neue Wirkungen versucht werden (z.B. im Oratorium "Litteri un Schattä - Luci e Ombre" oder im Orchesterwerk "Florestan und Eusebius"). Verschiedene wichtige Aufträge und Preise als Komponist (Pro Helvetia, Stadt Basel, IMF Luzern, Radio DRS, Danzig, BBC Singers, Edwin Fischer-Anerkennungspreis, University of California u.a.), daneben Publikationen und Gastvorlesungen.
Werkliste
3 Kanons (1965-2006)
Besetzung: für 2 Klaviere
Dauer: 6' 00" Manuskript
Klangfelder (1965)
Besetzung: für Orgel
Manuskript
7 Duettini (1967-2006)
Besetzung: für 2 Violinen
Dauer: 8' 00" Manuskript
Chant (1967)
Besetzung: pour clarinette seule
Manuskript
5 Duette (1967)
Besetzung: für zwei Violinen
Manuskript
6 Miniaturen (1967-1968)
Besetzung: für Streichtrio
Kurze Charakterstücke in durchsichtiger kontrapunktischer 12-Tönigkeit in der Webern-Nachfolge.
"... dass es nichts Neues gibt unter der Sonne..." (1970)
Besetzung: für Sopran, Viola und Fagott
Text: Dieter Fringeli
4 Lieder in der originellen Besetzung Sopran, Viola und Fagott, auf Texte des Basler Dichters Dieter Fringeli, die neben den durchkomponierten Teilen auch freiere Stellen aufweisen.
Der Titel spielt auf Prousts "A la recherche du temps perdu" an. Das an sich durchkomponierte Werk erfordert Flexibilität (improvisationsartige Teile) und gibt der Flöte klanglich dankbare Aufgaben vor einem oft ins geräuschhafte abgleitenden Klangteppich.
Die drei Lieder nach Texten von Lajzer Ajchenrand sind für Eric Ericson und seinen Kammerchor geschrieben. Die intonatorischen und rhythmischen Anforderungen verlangen nach einem sehr gut geschulten, mindestens semiprofessionellen Ensemble (mind. 16 solistische Sänger oder grösserer Chor).
Die kurzen und prägnanten Stücke sind verschleierte Abbilder von Beethoven und Webern. Genau notiert, erfordern sie gewisse technische Erweiterungen wie "Clusterspiel". Ein Stück ist grafisch notiert.
Besetzung: für Klarinette oder Violine (oder anderes Melodieinstrument) und Klavier
Der Zyklus von 7 Stücken umfasst meist notierte Erinnerungen, (quasi) eine Zusammenfassung der 70-er Jahre, wobei ein Satz den Mut zur Improvisation erfordert, ein anderer eine gesungene Alternativversion beinhaltet.
Besetzung: für gemischten Chor a capella (5 Gruppen à 8 Stimmen- Registerbesetzung ad lib.)
Text: Bibel / Liturgie
Das räumlich in Gruppen aufgegliederte Werk ist technisch auch von guten Laienchören zu bewältigen: benützt aber viele Facetten der Stimme (Geräusche, Schreien, Sprechen, Singen). Text aus dem Alten Testament.
Besetzung: für Klavier, Flöte, Klarinette, Oboe, Violine, Violoncello
Nr. III ist ein ausgesprochen "schönes" Stück in der Erinnerung an Berios "O King". Nr. I und II beschränken sich auf Klavier und ein Melodieinstrument nach Wahl.
Sehr abwechslungsreiches, belebtes Werk mit grossem Cellosolo (Er-Innerung 4 1/2 '), das auch als Einzelstück gespielt werden kann. Auftragswerk der IMF Luzern 1991.
1987-89m überarbeitete Fassung 2018/19
Uraufführung 1./2./9. Februar 2019, Riehen, Basel, St-Blaise, unter Jessica Horsley mit dem Ensemble Schroedinger's Synopsis
Manuskript
5 + 5 (1988)
Besetzung: für Klavier
Dauer: 2' 00" Manuskript
Zwei Pferdestücke (1989)
Besetzung: für Klaviertrio
Dauer: 3' 00" Manuskript
2 Versuche über einen Ikarus (1989)
Besetzung: für Klavier
2 Vorstudien für das Kammerorchesterwerk "Plainte d'un Icare" nach dem Gedicht von Baudelaire.
Besetzung: für Violine, Viola und Streichorchester oder Version für Klavier, Violine und Viola
Dauer: 14' 00" Manuskript
im schweigen (1990)
Besetzung: für Stimme und Streichtrio
Text: Katharina Sallenbach
Manuskript
Er-Innerung (1990)
Besetzung: für Cello
Dauer: 4' 30" Manuskript
Three Pictures of Georgia o'Keeffe (1991)
Besetzung: für Violine und Schlagzeug
Ein dankbares Stück für eine neue Gattung: Violine und Schlagzeug (verwendete Instrumente: Flexaton, Vibraphon, Bongos, woodblock), nach drei Bildern der amerikanischen Malerin: Two Jimson Weeds, The Winter Road, Red Poppies.
Das für den Vepatechor geschriebene Werk enthält neben den durchkomponierten barocken Texten von Anna Katharina von Greiffenberg einen textlosen Mittelteil, der den Titel der Gedichte "Im Atemhaus" von Rose Ausländer evoziert. Dieser Teil (in Spacenotation) erfordert Flexibilität in rhythmisch-metrischer Hinsicht.
Einsätziges, harmonisch gearbeitetes Werk in memoriam Carl Phil. Emanuel Bach mit Soloviola-Teil (Cadenza), der auch als Solostück für Viola gespielt werden kann.
4 Stücke aus Krajiny Snu ("Traumlandschaften") (1992)
Besetzung: für Klaviertrio
Bei den "Traumlandschaften" für Klaviertrio handelt es sich um 4 kurze Sätze, die in etwa den Solostellen des gleichen Konzertes für Klaviertrio und Kammerorchester entsprechen.
Das für die Festival Strings Lucerne geschriebene Werk ist leicht einstudierbar in einem "normalen" Programm mit Streichorchester, erfordert aber vom Hornisten grosse solistische Fähigkeiten.
Besetzung: für Klaviertrio und Kammerorchester (2,2,2,2- 2,2,0,0- Streicher und 1 Crotale)
Der Titel "Krajiny Snu" bedeutet "Traumlandschaften" und spiegelt Fetzen von Assoziationen der Tätigkeiten des Komponisten als Dirigent von 1985-1995 in Pardubice wider. Das ursprünglich dem Guarnieri-Trio Prag und der Kammerphilharmonie Pardubice gewidmete Werk bereichert die Gattung der Konzerte für Klaviertrio und Orchester.
Besetzung: für Sopransax, Oboe, Violine, Violoncello und Vibraphon
Dauer: 2' 00" Manuskript
Piccoli Madrigali (1996)
Besetzung: für gemischten Chor a capella
Text: Anna Maria Bacher
Die 10 a capella-Gesänge nach der italienischen Version der Gedichte von Anna Maria Bacher stammen aus dem Oratorium "Litteri un Schattä / Luci e ombre" und können losgelöst gesungen werden. Sie sind sehr linear-melodiegetragen und abwechslungsreich.
Besetzung: für gemischten Chor a capella (24 Stimmen, 6 pro Einheit (SATB), mind. aber 16 Stimmen)
Text: William Blake
Den BBC-Singers London gewidmetes Werk. Blakes einfacher und gleichzeitig komplexer Text wird in eine einfache musikalische Chorsprache, die dem Sinn des "fin de siècle" des 20. Jahrhunderts entspricht, übersetzt. Das Werk stellt besonders in der Intonation professionelle Ansprüche.
Besetzung: für Solostimme (Tenor, evtl. Sopran) und Orchester (2,2,2,2- 4,2,3,1- Pk, Schlgz(2)- Str)
Text: Josef Freiherr von Eichendorff
Als Auftragswerk zum 1000-jährigen Bestehen der Stadt Danzig geschrieben, werden 5 Gedichte des romantischen Dichters Josef Freiherr von Eichendorff für Hohe Stimme (Tenor, allenfalls Sopran) und Orchester mit durchsichtiger Textur dargestellt. Todeslust - Im Alter - Die Zeit geht schnell - Memento - In Danzig.
Auftragswerk der Musik-Akademie Basel. Variationen über den Choral aus dem "Album für die Jugend" von Robert Schumann. Das Stück, das an sich technisch relativ einfach ist, erzielt zum Teil durch räumliche Aufteilung der Gruppen differenzierte Klangwirkungen.
"als Zuschauer, am Rande des grossen Festes" (darin Adagio [4'] für Streichorchester, Rudolf Baumgartner zum 80. Geburtstag gewidmet). Plakatives 4-sätziges Stück mit extrem ruhigem und extrem motorisch aufgeregtem Teil.Auch in Fassung für Streichorchester.
... als Zuschauer, am Rande des grossen Festes... (1997-1998)
Besetzung: für Streichorchester (auch als Streichquartett Nr. 3)
Dauer: 13' 00" Manuskript
Postcards from the Past oder Six pieces for piano and violoncello (1997-2010)
Neue Version der 5 Adagios plus neu ein Presto
Besetzung: für Violoncello und Klavier
UA: in dieser Fassung: Moskau, 20. Mai 2011, EA Deutschland: Brigitta Erichson, Festeburger Konzerte, Frankfurt a.M. 28. Okt.2012, EA: USA 2. Dez. 2012
Dauer: ca. 7' Manuskript
Dix Préludes: Le pas s'est éloigné - le marcheur s'est tu (1998)
Besetzung: für Klavier
Dauer: 12' 00" Manuskript
Dix Préludes (1998)
Besetzung: für Klavier
Dauer: 12' 00" Manuskript
Cartoons (1998)
Besetzung: für Violine und Kontrabass
Ein Zyklus von 7 sehr unterschiedlichen, nicht immer ganz ernsthaften Stücken, die uns wie Bildergeschichten etwas erzählen. Evtl. sind auch Teile daraus losgelöst spielbar.
Besetzung: für Singstimme und Akkordeon (Schlzg/e-Git/Sousaphon/KB)
Text: Aloïse Corbaz
L'étoile du matin dans son lit terrestre si noir... - Je l'écoute chanter atala... - au lit des roses... - L'immense manteau de la nature - Miserere...
UA: 14. April 2019, Kirche St. Peter&Paul, Andermatt durch das Eranos Trio
Manuskript
Rupture, Opéra de chambre sacré (2019)
Besetzung: pour récitant, voix, violon/alto, accordéon et percussion
Textes contemporains: Maryline Desbiolles, Textes anciens: Ecclésiaste/Bossuet (1627-1704), Jacobo da Todi ? (1228-1306),
Composition contemporaine: Thüring Bräm, Musique ancienne: Antonio Vivaldi (Stabat mater)
Arrangement et élaborations par Thüring Bräm