Biographie
* 02. 04. 1931, † 06. 11. 2010.
Theodor Walter Hirsbrunner, Musikwissenschaftler, geboren in Thun. Nach dem altsprachlichen Abitur am Gymnasium Bern wandte er sich zuerst der Praxis zu und studierte Violine bei W. Kägi (Bern) und R. Benedetti (Paris). 1956 begann er mit dem Studium der Komposition und Musiktheorie bei S. Veress, W. Vogel (Dodekaphonie) und P. Boulez (bis 1962).
Am Konservatorium Bern (heute Hochschule für Musik und Theater Bern) unterrichtete er Violine und Musiktheorie (bis 1965), anschliessend nur noch Musiktheorie, Werkanalyse und neuere Musikgeschichte (bis 1987). Von 1968-73 hielt er sich während längerer Zeitperioden zu Forschungszwecken an der Bibliothèque national in Paris auf. Von 1989-93 gab er Kurse am Institut de Recherche et de Coordination Acoustique/Musique (IRCAM) in Paris. Seit Mitte der 1970er Jahre unternahm er zahlreiche Vortragsreisen in Europa und Uebersee (Berkeley 1977, Adelaide 1979, Los Angeles 1987, Tokio 1989, Taipeh 1999). Ausserdem hielt er Vorträge und Interviews am Rundfunk, u.a. über Messiaen (BR München 1988, WDR Köln 1988, RSR Lausanne 1992, DRS-2 Zürich 2002), Boulez (SfB Berlin 1990, NDR Hamburg 1990) und Ravel (RIAS Berlin 1987).
1978 erhielt er die Janácek-Medaille der Tschechoslowakei, 1984 die Medaille der UNESCO aus Anlass des Jahres der Tschechischen Musik und 1989 die Medaille des Nissay-Theaters Tokio. 1996 verlieh ihm die Universität Bern die Ehrendoktorwürde, 1998 wurde er vom französischen Kultusministerium zum "Chevalier dans l'ordre des Arts et des Lettres" ernannt.
Wichtigste Forschungsgebiete sind neben tschechischer und deutscher Musik die französische Kultur von 1871 (Wagnérisme) bis in die jüngste Gegenwart.
2006 Musikpreis des Kantons Bern.
Zuletzt aktualisiert: 2020-10-06 16:48:10