Besetzung: für Solo-Violine und 11 Streicher (3,3,2,2,1)
Das Orchester ist hier nicht wie beim traditionellen Violinkonzert Gegenspieler oder untergeordneter Begleiter des Soloinstruments, vielmehr umhüllt es dessen Klang, färbt ihn oder ergänzt Melodie-fragmente der Solo-Violine im fehlenden tiefen Register. Solo und Orchester sind also ein Klang, und so wie sich eine Skulptur von verschiedenen Seiten betrachten lässt, ermöglichen es die elf Streicher, den Klang der Solovioline "von allen Seiten" zu hören. Dieser Gesamtklang bewegt sich zuerst nur wenig, tastet zögernd in kleinen Tonschritten (auch in Vierteltönen), sucht Klangfarben (an der Grenze des Geräuschhaften), Dynamik und Bewegung, ehe sich die Solo-Violine gleichsam als Kern aus der Orchesterumhüllung löst. In expressiver und auch virtuoser Gestik spielt sie nun mit ihren Möglichkeiten, lotet ihre Grenzen aus, ist leidenschaftlich, temperamentvoll, aber auch flüchtig, zart. (M.R.)
Dauer: 16' 00"
G. Ricordi & Co. Bühnen- und Musikverlag GmbH