Komponist, Pianist, Theaterschaffender, Autor landschaftsbezogener Werke.
Klavierstudium, Aufbau freier Theatergruppen, Straßentheater mit Wagenbühne und Pferden, Theaterstudien in Paris und London. Kompositionsstudium bei Nicolaus A. Huber und Klaus Huber.
Vor allem und das seit 25 Jahren: Arbeit als Komponist, Pianist, Innovator im Bereich Neues Musiktheater, interdisziplinär und situationsbezogen. Gründung des Festivals "neue musik rümlingen". Zehn Jahre Lehrauftrag für Experimentelle Musik in Berlin.
Musiktheater u.a. für die Staatsoper Stuttgart, das Theater Bielefeld, für die Donaueschinger Musiktage und die Wittener Tage für Neue Kammermusik. Situationsbezogene Arbeiten für die Expo Hannover (Musik zum Schweizer Pavillon von Peter Zumthor), für das Museum für Moderne Kunst MMK Frankfurt am Main, das Festival Alpentöne/Altdorf und den Wasserturm Berlin/Prenzlauer Berg.
Landschaftskompositionen für den Hafen Sassnitz/Rügen , den Wallfahrtsort Heiligkreuz/Entlebuech , die Neisse zwischen Görlitz und Zgorzelec, den Rheinhafen Basel, die Elbe bei Hitzacker und die Ruhr bei Witten.
Seit 2005 Professor für Komposition und Experimentelles Musiktheater an der Universität der Künste Berlin, seit 2015 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Ab 2016 gemeinsam mit Manos Tsangaris künstlerische Leitung der Münchener Biennale – Festival für neues Musiktheater.
Werkliste
zampugn (1987)
Besetzung: für 29 Glocken / 4 Schlagzeuger
"zampugn" (rätoromanisch): Rundschelle; 29 Glocken unterschiedlicher Herkunft, ungestimmt (mit obligatem Jonglieren). Unterstützt durch die SME.
Porträtkomposition, verwoben mit Texten zur Kastagnettengeschichte, zum Spanischen Bürgerkrieg, von Federico Garcia Lorca; für diverse Kastagnettentypen unterschiedlicher Herkunft.
Besetzung: für B-Klarinette, Schlagzeug und Streichtrio
Porträtstudie, "Bilderbogen", entwickelt aus Gesprächen mit MusikerInnen des "ensemble recherche" über ihre Beziehung zum Instrument, u.a.Filmversion: "7 1/2" (zusammen mit Reinhard Manz) Vertrieb: Video-Genossenschaft Basel, Postfach 511, CH-4005 Basel
Besetzung: für Stimme, Schlagzeug, Violoncello, Gitarre und Klavier, bzw. für variable Besetzung
Musikalisches Skizzenbuch - Versionen älterer Stücke - Entwürfe und erste Versuche für neue Stücke - Kompositionen, die an einem Tag entstanden sind (5.9. - 22.3.). Neue Versionen für andere Besetzungen denkbar. 1.) 22/3 2.) le ranz des vaches 3.) 5/9 4.) ~ 5.) kinderspiele 6.) schto s toboi 7.) jammermusik
Dauer: 17' 00" Manuskript
frammenti per pieve caina (1996-2002)
Besetzung: Version für 2 Klaviere
22/3a, le ranz des vaches, 5/9, /\/\/\/, kinderspiele, schto s toboi, jammermusik.
Dauer: 17' 00" Manuskript
einige schritte (1996)
Besetzung: für fünf gehende musiker
Variationen über 5 Gehmodelle - Schrittmodelle - Andeutungen einer "Handlung".
Dauer: 6' 00" Manuskript
schto s toboi (1996)
erste Version
Besetzung: für 5 Schauspieler mit 5 Akkordeons
Szenische Musik über Bewegungs-Erinnerungen der Akteure.
Dauer: 7' 00" Manuskript
schto s toboi (1996/1999)
2 konzertante Versionen
Besetzung: für Akkordeon solo bzw. für 2 Akkordeons
Raumkomposition für einen Spieler mit 5 Schuhpaaren aus Leder, Holz und Eisen. "ojota" (Ketschuan): Schuh/Sandale. "Fuss-Stücke" an 7 festgelegten Orten im Aufführungsraum & "Schritte-Musik" auf langen Wegstrecken. - Version entsteht für den jeweiligen Aufführungsort: Freilicht, Hallen, Ausstellungsräume, etc. Teil der Kollektivkomposition "ZWIELICHT: Sonnenuntergang/Sonnenaufgang" (1997) mit Carola Bauckholt, Maria Cecilia Villanueva, Daniel Almada, Jacques Demierre, Peter Ablinger, Caspar Johannes Walter, Wolfgang Heiniger und Manos Tsangaris.
Dauer: 20' 00" Manuskript
7 (1997)
Bühnenkomposition
Besetzung: für Sopran, Bassflöte, Horn, Trompete, Posaune, Klavier und obligates Licht
Für das Ensemble "con gioco".
Dauer: 10' 00" Manuskript
zwischen (1997)
Besetzung: für diverse Sprecher, Schlagzeug, Bandoneon, Flöte, Vibraphon, Innenklavier und Tonband
Studie für das "Ensemble Zwischentöne", Berlin.
Dauer: 12' 00" Manuskript
ojota II (1998)
Besetzung: für Es-Klarinette, Trompete, Posaune, Viola, Violoncello, Sopran und Schlagzeug, bzw. für variable Besetzung
Musikalisches Skizzenbuch - Fortsetzung von "frammenti per pieve caina". Die beiden Zyklen können auch kombiniert werden. In Nr. 7 "ojota II" Kombination von Schuhgeräuschen und Instrumentalklängen. 1. 22/3 2. ojota Ia für Schlagzeug solo 3. schto s toboi 4. ojota Ib für Stimme solo und 12 Schuhpaare 5. jammermusik 6. 5/9 7. ojota II
Dauer: 20' 00" Manuskript
finger weg (1998)
Konzept
Besetzung: für Kindergruppe über Kinderverse / Reime / Lieder
Text: Volkslied
Version für die Musikschule Kreuzberg für 10 Kinder verschiedener Muttersprache im Vorschulalter.
Dauer: 10' 00" Manuskript
22/3 (1999)
Raumkomposition
Besetzung: für 3 Gitarren (E-Git und akust.), 2 Saxophone, 2 Kontrabässe und 4 Schlagzeuger
Ausarbeitung der vorhandenen "22/3"-Skizzen für die Petrikirche in Lübeck. Ensemblekomposition für Raum mit viel Nachhall. Ohne Dirigenten. Ortswechsel. Sprache. Geräusche.
Dauer: 15' 00" Manuskript
ojota III (1999)
Szenische Komposition
Besetzung: für Stimme, Hackbrett, Klarinette, Posaune und Schlagzeug
Geschichten und Erinnerungen über Schuhe / Schuhklänge. Entstand in Zusammenarbeit mit Anna Clementi, Françoise Rivalland, Chico Mello, Simone Candotto und Christian Dierstein.
Dauer: 30' 00" Manuskript
ojota IV (2000)
Musiktheater
Besetzung: für 7 Soprane, 2 Schauspieler, Hackbrett, Klarinette, Gitarre, Posaune, Akkordeon und Schlagzeug
Text: Thomas Bernhard
"ojota I, II und III" werden einbezogen in die abendfüllende Version, die für das Theater Bielefeld entstand. Unter Verwendung einer Passage aus "Gehen" von Thomas Bernhard.
Dauer: 2h 00" Manuskript
klangkörperklang (2000)
Grundklang-Musik
Besetzung: für 6 Akkordeons und 6 Hackbretter und improvisierende Musiker
Musik für den "Klangkörper Schweiz", den Beitrag der Schweiz zur EXPO 2000 in Hannover in Zusammenarbeit mit dem Architekten Peter Zumthor. "klangkörperklang" erklang während 153 Tagen jeweils 12 Stunden. Auszüge / neue und kürzere Versionen mit dem Ausgangsmaterial sind denkbar: Grundklänge A. bis Q. - 16/9 - 19/12 - 22/3 - 29/1.
Ott, Daniel: Gedankensplitter zur Klangreserve, in: Hörgeschichten. Neue Musik ganz schön vielseitig. Europäischer Musikmonat 2001, Opinio-Verlag, Basel 2001
Ott, Daniel: Voraussetzungen für ein neues Musiktheater-Gesamtkunstwerk, in: Das Musiktheater – Exempel der Kunst, hrsg. von Otto Kolleritsch (Studien zur Wertungsforschung 38), Universal-Edition, Wien 2001
Ott, Daniel (Hrsg.):Geballte Gegenwart. Experiment Neue Musik Rümlingen, Christoph Merian-Verlag, Basel 2005 [Internet]
Meyer, Thomas: Vom Hafenbecken auf die Schafmatt. Daniel Ott: Ein Portrait, in: Dissonanz 113 (2011), S. 62-67 [Internet]
Sound Studies. Traditionen – Methoden – Desiderate. Eine Einführung, hrsg. von Holger Schulze, transcript Verlag, Bielefeld 2008
Klangkörperbuch. Lexikon zum Pavillon der schweizerischen Eidgenossenschaften an der EXPO 2000 in Hannover, hrsg. von Roderick Hönig, Birkhäuser, Basel, Boston, Berlin 2000
Ein Gespräch zwischen Daniel Ott und Matthias Rebstock, in: Klangkunst-Musiktheater. Musik im Dialog II. ojota – Schuhe, Schritte, Wege (Jahrbuch der Berliner Gesellschaft für Musik 1999), Pfau Verlag, Berlin 1999