Luigi Laveglia (geb. 1971) ist in Luzern aufgewachsen. Nach der Matura studierte er in Luzern Klavier, danach Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule Basel (Detlev Müller-Siemens, Komposition/Kontrapunkt und Roland Moser, Harmonielehre). Weitere Kurse belegte er unter anderem bei Heinz Holliger, Wolfgang Rihm und Helmut Lachenmann.
Als Komponist ist er mit verschiedenen Projekten vor allem in Europa und den USA in Erscheinung getreten. Besonders zu erwähnen sind die Produktion "encantadas - die verwunschenen inseln (nach Texten von H. Melville)" am Luzerner Theater 2002 und die Teilnahme an der Promotionstour des Schweizerpavillons für die Weltausstellung in Aichi 2004 mit Konzerte in Osaka, Nagasaki und Tokyo.
Seine künstlerische Tätigkeit wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit zwei Studienpreisen für Komposition der Kiefer-Hablitzel-Stiftung, einem Werkbeitrag im Bereich komponierte Musik von Kanton und Stadt Luzern und einem UBS Kompositionsstipendium.
Sein Klaviertrio "reversed echoes" wurde an den Stanser Musiktagen 2010 durch das Glass Farm Ensemble New York uraufgeführt. Diese Zusammenarbeit intensivierte sich in den folgenden Jahren und führte zu zahlreichen Projekten in den USA.
In neuerer Zeit sind Projekte mit dem Ensemble Montaigne Luzern (Komposition und Videoinstallation 2015), dem Nexus Reed Quintet (Kompositionsauftrag Pro Helvetia) und den Festival Strings Lucerne (Komposition für die Galaeröffnung des SwissChamber MusicCircle Andermatt 2016) zu erwähnen.
Neben seiner künstlerischen und pädagogischen Arbeit an der Hochschule Luzern - Musik und an der Musikschule der Stadt Zug , ist er beim Luzerner Sinfonieorchester in den "Horizont"-Projekten im Bereich der Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche tätig und war 2014/15 beim Lucerne Festival (Projekt "Sinfonie für Luzern") als Komponist und Betreuer einer Klasse der Talentförderung Musik Kanton Luzern engagiert.
Werkliste
cold electric music (2000)
Besetzung: für 13 Violinen
Klanglich differenziertes Stück für eine Riesenvioline mit dreizehn Köpfen.
Dauer: 5' 30" Manuskript
silver shaken in the gloom (2001)
Besetzung: für Saxophon (S/T), Oboe/Englischhorn und Schlagzeug
1. "Klangverschmelzung"
2. "Poesie der Kargheit"
3. "Impulsiv"
Dauer: 13' 00" Manuskript
Illuminations (2001)
6 Lieder nach Gedichten von Arthur Rimbaud
Besetzung: für Bariton und Klavier
Ein in sich kohärent geschlossener Liederzyklus, der versucht im Text aufzugehen und so eine klingende Vision darzustellen.
Dauer: 20' 00" Manuskript
awase (2002)
Besetzung: für Schlagzeugensemble
Orientiert sich im Instrumentarium an Varèses "Ionisation" (13 Schlagzeuger). Eignet sich bestens als Gegenüberstellung.
Verinnerlichtes, komplexes und unberechenbares Stück mit unerwartetem Ende.
Dauer: 6' 00" Manuskript
encantadas - die verwunschenen inseln (2002)
Musiktheater
Besetzung: für Flöte, Violine, Viola, Violoncello und einen Schauspieler
Text: Herman Melville
Musik und Text/Schauspiel sind dauernd verwoben und nehmen aufeinander Bezug. Handlungsort sind die kargen Galapagos-Inseln, auf denen unglaubliche Geschichten stattfinden.
Dauer: 60' 00" Manuskript
Shai-Hulud (2003)
Konzert
Besetzung: für Baritonsax und Streichorchester
Zweites Stück des "DUNE-Zyklus".
Die Klangfülle des tiefen Sax wühlt sich wie ein Wüstenwurm durch den Sand der Streicher.
Für ein Laienorchester geschrieben. Der Solopart allerdings ist anspruchsvoll.
Dauer: 13' 00" Manuskript
Muad'dib (2003)
Besetzung: für zwei Klaviere
Erstes Stück des "DUNE-Zyklus".
Ein Klangblock, starr und beweglich...
Dauer: 5' 00" Manuskript
ECAZ (2004)
Besetzung: für Streichtrio und Metall
Drittes Stück des "DUNE-Zyklus".
Streicher und Metall ergänzen sich und stehen einander schroff gegenüber. Sehr harte Metallklänge (Stahlplatte).
Effektvoll.
Viertes und letztes Stück des "DUNE-Zyklus".
Monumental, energiegeladen, mit einem poetischen Mittelsatz, der in den zirkulär gestalteten Schlussteil mündet.
Dauer: 7' 30" Manuskript
manchmal geh ich nachts zum spiegel (2005)
Besetzung: für Sopranstimme und Saxophonquartett (SATB)
Text: Katharina Lanfranconi
Eindringende Musik zu ergreifenden Texten. Sehr intensiv.
Dauer: 12' 00" Manuskript
silence into cool whispered (2007)
Besetzung: für zwei Klaviere
Virtuose Kammermusik. Energiegeladen mit narrativem Charakter.
Der Titel deutet auf den besonderen Schluss hin.
Besetzung: für Flöte, B-Klarinette, Violine und Klavier
Zweisätzig (part one, part two).
Die Beschäftigung mit Licht und seinem Farbspektrum war Ausgangspunkt der Komposition. Dies jedoch mehr in einem poetischen, denn in einem wissenschaftlichen Sinne. Assoziativ und formal ergaben sich dadurch überaus spannende Lösungen. Intensiv und zugleich abwechslungsreich.
Besetzung: für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Ist eigentlich ein Prélude zu Messiaens "Quatuor pour la fin du temps" und für die gleiche Besetzung geschrieben. Es kann aber genauso gut für sich gespielt werden. Die Musik ist sehr farbig, zum Teil schroff und im Mittelteil sehr intim …
Dieses Stück bezieht sich inhaltlich als eine Art freie Collage
auf die Stücke "Sequenza für Flöte" von Luciano Berio,
"Density 21.5" und "un grand sommeil noir" von Edgar Varèse.