Mit dem 1964 in Lausanne geborenen und heute in Turin tätigen Komponisten und Dirigenten Willy Merz tritt uns eine besonders vielseitige Persönlichkeit der heutigen Musikszene gegenüber.
Nach Studien in Mailand, Siena und Paris u.a. bei Goffredo Petrassi , Franco Donatoni ( Komposition ) und Ferdinand Leitner ( Dirigieren ) trat er als Preisträger des Internationalen Kompositionswettbewerbs Freiburg i. Üe. hervor.
Sein Oeuvre umfasst einerseits Solowerke für verschiedene Instrumente, Kammermusik und Solovokalwerke; andererseits bedient er auch die "grosse Gattungen" der Oper wie etwa mit Aqua für Sopran, Contratenor, zwei Gamben, Kontrabass, Cembalo, Schalgzeug und live-electronics ( Torino Teatro Regio 2007 ) oder des orchesterbegleiteten Chorwerks, so etwa mit dem Stabat mater für vier Soli, Chor und Orchester.
Ein besonders wichtiger Aspekt seines künstlerischen Credos ist der produktive Umgang mit der Geschichte.
Zum einen finden sich in seinen Werken immer wieder, wie etwa in dem Zyklus La perspective renversée, drei Konzerte nach P.Florenski für Oboe,Fagott,Cello und Streicher ( Zürich Tonhalle 2013 ) deutlich wird, Auseinandersetzungen mit der Literaturgeschichte.
Zum anderen stehen Werke wie die Opern Ulysses ( Buenos Aires, Teatro Colon 2003 ) und Argonautika ( Jerusalem Opera Festival 2019 ) für eine kreative Bezugnahme auf die Musikgeschichte.
Musik von Willy Merz haben hervorragenden Künstlern wie Thomas Demenga, Maurice Bourgue, Sergio Azzolini, Alexander Lonquich, Hille Perl und Cecilia Gasdia gespielt bzw. gesungen.