Geboren in Bern. Komponist und Improvisator, Interpret und Pädagoge. 1959 bis 1966 Studium bei Walter Lang und Prof. Bruno Seidlhofer (Klavier), Prof. Sandor Veress und Karlheinz Stockhausen (Komposition) in Bern, Köln und Wien. 1968 Gründung des Ensemble Neue Horizonte Bern (über 800 Konzerte, Radiosendungen, Manifestationen). 1967 bis 2023 über fünfzig Tonträger, zum Teil mit Komponierten Programmen. 1983 Grosser Musikpreis des Kantons Bern. 1964 bis 1987 sechs weitere Preise als Pianist und Komponist. Lebt seit 1966 in Biel, wo ihm 2006 der Kulturpreis er Stadt zuerkannt wird. 1955 bis 2022 weit über 250 Kompositionen aller Sparten (über 2500 Aufführungen in ganz Europa, in Amerika und Russland). Professor für Theorie und Ensemble an der Musikhochschule Bern bis 2002. In letzter Zeit vermehrtes Auftreten als Performer, oft mit eigenen Textkompositionen. Spezialist für (vor)klassische und für konzeptuelle Musik. 2009 Kompositionspreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Seit 2002 mit über 150 Werken beim "aart-Verlag", der auch sein Standardwerk "Konzeptuelle Musik" herausgibt. 2022 Gründung der Stiftung Urs Peter Schneider (STUPS) in Biel.
Talentproben, Sechs Tänze und Kontertänze (1960/1979)
Instrumentation: für kleine Instrumentalensembles (A-Fl, B-Klar, Trp, Pos, Klav, Org, Streichquartett)
Ausschnitte aus Weberns letzter Zwölftonreihe, auf merkwürdige Weise artikuliert; radikale Kanontechnik; technisch nicht schwierig, aber heikel und etwas ungewohnt; nahezu traditionell notiert, einzeln aufführbar.
Instrumentation: für beliebige Besetzungen (je mit Klavier ad lib)
Aus dem vorliegenden Material können Fassungen von beachtlicher Aufführungsdauer realisiert werden, deren zeiträumliche Eigenschaften vollständig aus Zufallsentscheidungen resultieren; musikalische Gitterstrukturen sind dann das kaum vorhersehbare Resultat; die Stücke sind John Cage, Morton Feldman, Christian Wolff gewidmet.
Dreizehn Seiten mit je fünfunddreissig Notationen musikalischer und aussermusikalischer Provenienz, für maximal dreizehn Ausführende; sie bedienen sich eines grossen Arsenals von Klangerzeugern und sind mit ihren privat vorbereiteten Realisationen aufeinander losgelassen; nur Spielzeit und ungefähre Ereignisdichte werden vorher miteinander definiert; dieses Werk ist Erika Radermacher (der ersten Lebensgefährtin) gewidmet.
Instrumentation: für beliebige Besetzungen (auch nichtmusikalischer Art)
Einundneunzig mannigfaltig vernetzte graphische Blätter für medienübergreifende Aufführungen; beliebig viele MusikerInnen, SchauspielerInnen und weitere Mitwirkende bedienen sich beliebig vieler Blätter zur kreativen Ausarbeitung ihrer Aktionen; musikalisches und aussermusikalisches Geschehen von modellhaft anarchistischer Offenheit; dem Theatermacher und langjährigen Freund Norbert Klassen gewidmet.
Kirchweih, Fünf Rückführungen: 1. Kreuze (1964-1967/1972)
Instrumentation: für vier Instrumentalisten (Xylophon, Flöte, Klavier, Harmonium)
Kirchweih: Abendfüllender multimedialer Zyklus über das pervertierte oder verlorengegangene Ritual; "Kreuze" ist kritisch geistliche Musik, "Englisches Zubehoer", "Zähler", "Geistliche Uebungen" sind Stücke mit optischen, filmischen, pantomimischen Zeremonien, "Umkehr" ist eventuell versöhnliche Orchestermusik, deren Klang durch eine einfache elektronische Apparatur weit ins Utopische vordringt; die fünf Stücke sollten in einer Kirche aufgeführt werden, können aber einzeln auch an andern Orten erklingen; durch gute, motivierte Amateure realisierbar.
Durée: 6' 00"
Mannheimer Musik-Verlag GmbH
Baumkirchnerstr. 53a D-81673 München BRD
Kirchweih, Fünf Rückführungen: 2. Englisches Zubehoer (1965-1966/1972)
Instrumentation: für Requisiten kirchlicher Herkunft
Kirchweih: Abendfüllender multimedialer Zyklus über das pervertierte oder verlorengegangene Ritual; "Kreuze" ist kritisch geistliche Musik, "Englisches Zubehoer", "Zähler", "Geistliche Uebungen" sind Stücke mit optischen, filmischen, pantomimischen Zeremonien, "Umkehr" ist eventuell versöhnliche Orchestermusik, deren Klang durch eine einfache elektronische Apparatur weit ins Utopische vordringt; die fünf Stücke sollten in einer Kirche aufgeführt werden, können aber einzeln auch an andern Orten erklingen; durch gute, motivierte Amateure realisierbar.
Durée: 16' 00"
Mannheimer Musik-Verlag GmbH
Baumkirchnerstr. 53a D-81673 München BRD
Kirchweih, Fünf Rückführungen: 3. Zähler (1966-1969/1972)
Instrumentation: für eine Figurine (Diaprojektion)
Kirchweih: Abendfüllender multimedialer Zyklus über das pervertierte oder verlorengegangene Ritual; "Kreuze" ist kritisch geistliche Musik, "Englisches Zubehoer", "Zähler", "Geistliche Uebungen" sind Stücke mit optischen, filmischen, pantomimischen Zeremonien, "Umkehr" ist eventuell versöhnliche Orchestermusik, deren Klang durch eine einfache elektronische Apparatur weit ins Utopische vordringt; die fünf Stücke sollten in einer Kirche aufgeführt werden, können aber einzeln auch an andern Orten erklingen; durch gute, motivierte Amateure realisierbar.
Durée: 2' 00"
Mannheimer Musik-Verlag GmbH
Baumkirchnerstr. 53a D-81673 München BRD
Kirchweih, Fünf Rückführungen: 4. Geistliche Uebungen (1968-1971/1972)
Instrumentation: für Personen beiderlei Geschlechts
Kirchweih: Abendfüllender multimedialer Zyklus über das pervertierte oder verlorengegangene Ritual; "Kreuze" ist kritisch geistliche Musik, "Englisches Zubehoer", "Zähler", "Geistliche Uebungen" sind Stücke mit optischen, filmischen, pantomimischen Zeremonien, "Umkehr" ist eventuell versöhnliche Orchestermusik, deren Klang durch eine einfache elektronische Apparatur weit ins Utopische vordringt; die fünf Stücke sollten in einer Kirche aufgeführt werden, können aber einzeln auch an andern Orten erklingen; durch gute, motivierte Amateure realisierbar.
Durée: 12' 00"
Mannheimer Musik-Verlag GmbH
Baumkirchnerstr. 53a D-81673 München BRD
Kirchweih, Fünf Rückführungen: 5. Umkehr (1969-1970/1972)
Instrumentation: für Orchester mit Apparatur (2,2,2,2- 2,2,2,2- 2 V pizz,2 Git,2 Vc pizz,2 Hfe- 0,2,2,2,2)
Kirchweih: Abendfüllender multimedialer Zyklus über das pervertierte oder verlorengegangene Ritual; "Kreuze" ist kritisch geistliche Musik, "Englisches Zubehoer", "Zähler", "Geistliche Uebungen" sind Stücke mit optischen, filmischen, pantomimischen Zeremonien, "Umkehr" ist eventuell versöhnliche Orchestermusik, deren Klang durch eine einfache elektronische Apparatur weit ins Utopische vordringt; die fünf Stücke sollten in einer Kirche aufgeführt werden, können aber einzeln auch an andern Orten erklingen; durch gute, motivierte Amateure realisierbar.
- Kugel für einmal Klavier
- Winkel für zweimal Harmonium
- Nabel für viermal Klavizimbel
- Vogel für dreimal Sopran
- Mantel für sechsmal Klarinette
- Henkel für fünfmal Harfe
- Zahlen für 4 Schlagzeuger, in 3 Teilen
- Texte für 1 Sprecher, in 3 x 5 Teilen
- Bilder für 3 SängerInnen, in 5 Teilen
- Noten für 5 Streicher, in 5 x 7 Teilen
- Striche für 2 Synthesizer, in 7 Teilen
Meridian, Sechs Dauern nach Paul Celan (1973-1976/1986)
Instrumentation: für grosses Instrumentalensemble und vier Stimmen (0,0,0,0- 1,0,0,0- 6 Git- 2 Klav (8 Spieler)- 2 Pk- S,A,T,B- 0,3,3,3,0)
Sechzig Minuten für dreissig Ausführende, in immer andern Konstellationen, von grösster innerer Konzentration; jedes der sechs monochromen Stücke, "Atemwende", "Sprachgitter", "Fadensonnen", "Schneepart", "Niemandsrose", "Lichtzwang" verlangt eine unübliche, auf Sorgsamkeit und Langsamkeit gerichtete Virtuosität; jedes kann auch einzeln, unverwoben mit den fünf andern, aufgeführt werden, wobei Dauern von fünf bis fünfzehn Minuten resultieren; ein Werk des kaum mehr Sagbaren, des Verschweigens, der Brüchigkeit; eine Gedenkmusik.
Instrumentation: für 4 versch. Klarinetten, Klavier und 3 versch. Streicher
- Ewiger Schnee für B-Klar und Klav (7'10)- Wolkenloser Himmel für 2 Str und Klav (6'30)- Dürres Gras für 3 Str und Klav (4'25)- Ätzendes Brennen für 4 Klar und Klav (1'05)
Nach Rudolf Steiner.
Durchwegs stille, leise Stücke, den Weisheiten des Jahreslaufes abgelauscht; zu einem Tonband (Kassette im Innern des Flügels),welches Pulsationen in verschiedenen Tempi und Intensitäten zu Gehör bringt, werden sparsame, teilweise experimentell zu erzeugende Klangfolgen gespielt, deren Tempi und Intensitäten aufs Feinste mit den Pulsationen kommunizieren. Die vier Stücke können einzeln oder als Zyklus aufgeführt werden; sie sind nur für ganz konzentrationsfähige Musiker geeignet, verlangen aber keine äusserliche Virtuosität; die Notation ist halbtraditionell. Das Klavier wird teilweise präpariert (einfach), und der Pianist spielt gelegentliche Schläge auf ein Fellschlaginstrument.
Instrumentation: für Violine, A-Flöte, Violoncello, B-Klarinette (oder beliebige andere Quartettbesetzung)
Stille Musik, die nur zustandekommt, wenn alle vier Ausführenden das gesamte zeiträumliche Geschehen wach und versunken zugleich verfolgen; mittelschwierig, aber von hoher Konzentration; zwölf fast identische Strophen, gleichsam ein Objekt in zwölf Perspektiven; radikale Musik, also Matthias Bruppacher gewidmet.
Instrumentation: für 8 bis 32 StreicherInnen, 8 bis 32 SchlagzeugerInnen, 8 bis 32 SprecherInnen
Drei Konzeptstücke, rein verbal notiert, für halbtheatralische Aufführungen; lustige Musik, für Kinder ersonnene Märchenstücke; auch einzeln aufführbar; technisch kaum schwierig, erfordern sie doch eine sorgsame, kontrollierende Einstudierung der Klangvorgänge und eine Regie, die alle optischen Momente sinnvoll gestaltet.
Ein Jahreslauf, 24 Reigen durch alle Tonarten (1976-1980)
Instrumentation: für Klavier
Klavierstücke für den kultischen oder konzertanten Gebrauch; je ein Stück für jeden Halbmonat, auch einzeln aufführbar (bezogen auf das jeweilige Datum). Mittelschwer; die Aufführung des ganzen Zyklus verlangt aber beträchtliches Zeitbewusstsein und durchgehaltene Achtsamkeit. Die Stücke sind traditionell, genau notiert, mit einigen neuartigen Suggestionen, welche im Vorwort erklärt werden. Arbeit an so gearteter Musik setzt eine Bereitschaft zum Erfassen der okkulten Grundlagen, wie sie die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners anbietet, voraus; oder möchte sie zumindest in Gang bringen.
Urbilder, Sechs experimentelle Kammermusiken (1978-1981)
Instrumentation: für verschiedene kleine Kammermusikbesetzungen
- Gral für min. 7 Ausführende (7')- Zwerg für 6 Ausführende (1'30)- Tor für 8 Ausführende (3'30'')- Orplid für 5 Ausführende (8')- Delphin für 3 Ausführende (2'30")- Tamil für min. 4 Ausführende (6')
Kammermusik, genau ausnotiert, ohne unübliche Spielweisen; die vier Zyklen "Langer Marsch", "Langer Walzer", "Kurzer Marsch", "Kurzer Walzer" können auch einzeln erklingen; einige Stücke knifflig, andere leicht; emotionale, plakative Musiken, voller Anspielungen auf das Leben Rudi Dutschkes; ihm in memoriam gewidmet.
Instrumentation: für Singstimmen und Instrumente auf Tonbändern
Texte: William Shakespeare
- Schauspielmusik zu einer szenischen Aufführung des Sommernachtstraums
- Hörspielmusik zu einer radiophonischenen Zusammenfassung des Sommernachtstraums.
Durée: 45'00" bzw. 65'00" Manuscrit
Die vier Bücher: 1. Liederbuch (1955-1979)
Instrumentation: für 1 Singstimme und Klavier, auf 10 Texte deutscher Dichter
Insgesamt achtzig Stücke, eine kompositorische Summa in, überspitzt gesagt, achtzig verschiedenen Techniken; in allen der 10 plus 12 plus 6 plus 8 Zyklen ist Robert Walser präsent, im allerletzten der achtzig Stücke auch Robert Schumann; Texte sind, wo sie real vertont wurden und nicht nur struktural oder mottoartig wirken, bis zu dreizehnmal komponiert, was das Wort-Ton-Verhältnis der Strophenform auf den Kopf stellt; alle achtzig Stücke sind im Strengen Stil geschrieben und situieren sich im Bereich zwischen radikal experimentellen und radikal expressiven kompositorischen Ansätzen.
Instrumentation: für 8 Singstimmen (2S, 2A, 2T, 2B), nach Robert Walser
Insgesamt achtzig Stücke, eine kompositorische Summa in, überspitzt gesagt, achtzig verschiedenen Techniken; in allen der 10 plus 12 plus 6 plus 8 Zyklen ist Robert Walser präsent, im allerletzten der achtzig Stücke auch Robert Schumann; Texte sind, wo sie real vertont wurden und nicht nur struktural oder mottoartig wirken, bis zu dreizehnmal komponiert, was das Wort-Ton-Verhältnis der Strophenform auf den Kopf stellt; alle achtzig Stücke sind im Strengen Stil geschrieben und situieren sich im Bereich zwischen radikal experimentellen und radikal expressiven kompositorischen Ansätzen.
Instrumentation: für 1 Holzblasinstrument, auf 6 Texte deutscher Dichter
Insgesamt achtzig Stücke, eine kompositorische Summa in, überspitzt gesagt, achtzig verschiedenen Techniken; in allen der 10 plus 12 plus 6 plus 8 Zyklen ist Robert Walser präsent, im allerletzten der achtzig Stücke auch Robert Schumann; Texte sind, wo sie real vertont wurden und nicht nur struktural oder mottoartig wirken, bis zu dreizehnmal komponiert, was das Wort-Ton-Verhältnis der Strophenform auf den Kopf stellt; alle achtzig Stücke sind im Strengen Stil geschrieben und situieren sich im Bereich zwischen radikal experimentellen und radikal expressiven kompositorischen Ansätzen.
Instrumentation: für 8 Holzblasinstrumente und Streicher (2,2,2,2- 2,4,6,4,2), nach Robert Walser
Insgesamt achtzig Stücke, eine kompositorische Summa in, überspitzt gesagt, achtzig verschiedenen Techniken; in allen der 10 plus 12 plus 6 plus 8 Zyklen ist Robert Walser präsent, im allerletzten der achtzig Stücke auch Robert Schumann; Texte sind, wo sie real vertont wurden und nicht nur struktural oder mottoartig wirken, bis zu dreizehnmal komponiert, was das Wort-Ton-Verhältnis der Strophenform auf den Kopf stellt; alle achtzig Stücke sind im Strengen Stil geschrieben und situieren sich im Bereich zwischen radikal experimentellen und radikal expressiven kompositorischen Ansätzen.
Instrumentation: für beliebige Besetzungen (auch nichtmusikalischer Art)
Fünfundfünfzig Blätter mit jeweils zwei aufeinander bezogenen Texten für medienübergreifende Aufführungen: beliebig viele MusikerInnen, SchauspielerInnen und weitere Mitwirkende, eventuell in Paarbesetzungen, bedienen sich beliebig vieler Blätter zur kreativen Ausarbeitung ihrer Aktionen; der Schauspielerin und langjährigen Freundin Janet Haufler gewidmet.
- Hohe Lieder für Gesang und 5-7 Instrumente (10')- Du, der im Versteck des Höchsten sitzt für Horn (5'-10')- Gleiche Sprüche für 2 Sprecher und 22-26 Instrumente (6'-12')- O Glück ihrer, die schlichten Wegs sind für 2 Pianisten (12')
Nach Martin Buber.
Material für Theaterstücke mit mindestens 4 Ausführenden
Durée: var. Manuscrit
Häresie (1983-1984)
Einübung
Instrumentation: für 200 Soloblockflöten (100S, 60A, 30T, 10B)
Das Werk wurde durch Conrad Steinmann angeregt, der dann auch die Organisation der vier Aufführungen im Mai 1984 übernahm. Zweihundert Einzelstimmen finden sich in einem einzigen, grossräumigen Atmungsvorgang zusammen; das eindrückliche Werk macht eine unerhörte, ätherische Klanglichkeit und eine utopisch anmutende neue Form der Gemeinschaftlichkeit hörbar; es endet in einer vollen Minute absolutester Stille. Die Stimmen sind einfach, offerieren einige Freiheiten und lassen dem Spieler viel Zeit auch zum Lauschen; die (freizügige) Synchronisation wird durch eine grosse, einfache "Uhr" gewährleistet. Man braucht 10 Bass-, 30 Tenor-, 60 Alt- und 100 Sopranblockflöten; die vorliegende Partitur (ein Kondensat) ist zugleich Unterlage zur Herstellung der zweihundert Einzelstimmen.
Instrumentation: für Tonband, Diaprojektion, Licht und evtl. stumme Protagonisten
Texte: Friedrich Hebbel
Ein Beitrag zur vergessenen Gattung der Funkoper, als Auftragswerk der Schweizerischen Radiogesellschaft über ein uminterpretiertes Szenenfragment von Friedrich Hebbel geschrieben; eine mögliche szenische Aufführung kommt ohne allen Aufwand des Opernbetriebs aus, beschäftigt keine singenden Personen, bestenfalls symbolische Figuren; thematisch ist diese Oper ein Weltgespräch zwischen zwei geistigen Mächten, und sie wurde schliesslich all den Wenigen gewidmet.
Friedrich Hölderlin Trilogie II: Mit Pindar (1984-1986)
Instrumentation: für Sprecher, Streichinstrumente und anderes
-Todeslinien für Violoncello oder ähnliches (mit Bordun ad lib.)
- Mit Liebenswürdigkeit für 5-7 Sprecher
- Lebenstänze für Viola oder ähnliches (mit Bordun ad lib.)
Robert Walser Trilogie I,1: Die schöne Frau von Thun (1987)
Sechs Lebensbilder
Instrumentation: für drei Paare von (Streich-und/oder Blas-)instrumenten
Ein Zyklus über verwildertes, teilweise verlorengegangenes Schreiben; "Die schöne Frau von Thun" ist mit sechs Instrumenten relativ frei besetzbar; "Tobold" ist ein Kompositionskonzept, formal und in der Besetzung ausserordentlich variabel (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das Mädchen mit den schönen Augen" ist das letzte Werk des Komponisten vor seiner tonsatzfreien Phase, tückisch einfach, vermutlich humorvoll; es ist der Performerin Marion Leyh gewidmet.
Instrumentation: für Chorstimmen und Orchestergruppen
Ein Zyklus über verwildertes, teilweise verlorengegangenes Schreiben; "Die schöne Frau von Thun" ist mit sechs Instrumenten relativ frei besetzbar; "Tobold" ist ein Kompositionskonzept, formal und in der Besetzung ausserordentlich variabel (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das Mädchen mit den schönen Augen" ist das letzte Werk des Komponisten vor seiner tonsatzfreien Phase, tückisch einfach, vermutlich humorvoll; es ist der Performerin Marion Leyh gewidmet.
Durée: variabel (Ausarbeitung durch den Komponisten: 10'00")
Robert Walser Trilogie I,3: Das Mädchen mit den schönen Augen (1988)
Zwei Albumblätter
Instrumentation: für Oboe und Trompete (oder zwei andere, aber leicht verschiedene Instrumente)
Ein Zyklus über verwildertes, teilweise verlorengegangenes Schreiben; "Die schöne Frau von Thun" ist mit sechs Instrumenten relativ frei besetzbar; "Tobold" ist ein Kompositionskonzept, formal und in der Besetzung ausserordentlich variabel (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das Mädchen mit den schönen Augen" ist das letzte Werk des Komponisten vor seiner tonsatzfreien Phase, tückisch einfach, vermutlich humorvoll; es ist der Performerin Marion Leyh gewidmet.
Instrumentation: für Klaviertrio bzw. Klavierquartett
Das erste Stück ist in allen seinen Erscheinungsformen symmetrisch.
Es muss so zart und leis wie möglich gespielt werden.
Die Streicher verwenden ausschliesslich leere Saiten oder Flageoletts; diese sollen nicht leiser klingen als die leeren Saiten, und diese nicht lauter als die Flageoletts.
Das Klavier passt sich den Klängen der Streicher genau an.
Das zweite Stück ist ein mögliches Gegenteil des ersten.
1100 Studien, Acht Hefte mit verschiedenartigsten Notationen (1955-1994)
Instrumentation: für beliebige Besetzungen (auch nichtmusikalischer Art)
Insgesamt weit über tausend Einzelblätter, voller Striche, Noten, Bilder, Texte, Zahlen; bisherige, meist vom Komponisten realisierte Ausarbeitungen reichten von Soli bis hin zu Orchesterstücken und schlossen auch Aussermusikalisches ein; weitere können angefordert werden; diese Studien, eher Erkenntnisgegenstände als sogenannte Musik, ansetzend an den Wurzeln der Kunst, sind den Freunden und Freundinnen gewidmet.
Die Stücke entstanden während eines durch den Dokumentarfilmer Urs Graf begleiteten Jahres und bilden, nachdem der Prozess ihrer Entstehung kenntlichgemacht wird, den letzten Teil des abendfüllenden Filmes. Der Titel "Ins Unbekannte der Musik" trägt den Untertitel "Urs Peter Schneider: 36 Existenzen", und diese setzen sich zusammen aus "17 Existenzen, dreistimmige sakrale Tänze und Kontertänze für 5 Instrumente in hoher Lage" (8'30) und "19 Existenzen, vierstimmige profane Tänze und Kontertänze für 7 Instrumente in tiefer Lage" (9'30).
Beispiele für permanente (optische und/oder akustische) Realisationen, Installationen von unbegrenzter Dauer
Veröffentlicht in: Sonderausgabe des Katalogs Susanne Muller.
Durée: var. Manuscrit
Jericho (2000-2004)
Instrumentation: für beliebige Klangquellen
Gesammelte Konzepte für mancherlei Realisationen, für maximal elf Ausführende; ein klitzekleiner Konzertkübel, der in Zusammenarbeit mit Tzie Elgna und Ludger von Diedrichsfeld, Dora Hermine Eybling und Margot Erdmute von Drajschenfleygh entstanden und als eine Art Gegenbild zum Stück Babel zu verstehen ist; dieses Werk ist der konzeptuell arbeitenden Marion Leyh (der zweiten Lebensgefährtin) gewidmet.
Robert Walser Trilogie III,1: Die Liebe in den leichten Worten (2003)
Zwei Albumblätter
Instrumentation: für Fiedel und Gambe (oder zwei andere, aber leicht verschiedene Instrumente)
Ein letzter Zyklus, den ersten in vielerlei Hinsicht spiegelnd, an umstrukturierte Texte des Dichters sich eng anlehnend; "Die Liebe in den leichten Worten" schreibt semantische Verstörtheit mit lauter Zweiklängen, trügerisch und schön, weiter; "Kanal" ist ein Kompositionskonzept, künstliche Folklore erzeugend und Sätze eines Prosastückes quasi idyllisch fortsetzend (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das leichte End in Bern" ist mit sechs gleichen Instrumenten monochrom zu besetzen und erzählt vom Verschwinden in der Anonymität, von Klopfgeistern und vielerlei anderem; es ist der Performerin Eva Fuhrer gewidmet.
Instrumentation: für Sprechstimme und Kammerensemble
Ein letzter Zyklus, den ersten in vielerlei Hinsicht spiegelnd, an umstrukturierte Texte des Dichters sich eng anlehnend; "Die Liebe in den leichten Worten" schreibt semantische Verstörtheit mit lauter Zweiklängen, trügerisch und schön, weiter; "Kanal" ist ein Kompositionskonzept, künstliche Folklore erzeugend und Sätze eines Prosastückes quasi idyllisch fortsetzend (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das leichte End in Bern" ist mit sechs gleichen Instrumenten monochrom zu besetzen und erzählt vom Verschwinden in der Anonymität, von Klopfgeistern und vielerlei anderem; es ist der Performerin Eva Fuhrer gewidmet.
Durée: variabel (Ausarbeitung durch den Komponisten: 10'00")
Robert Walser Trilogie III,3: Das leichte End in Bern (2004)
Sechs Lebensbilder
Instrumentation: für drei Paare von (Zupf- und/oder Schlag-)Instrumenten
Ein letzter Zyklus, den ersten in vielerlei Hinsicht spiegelnd, an umstrukturierte Texte des Dichters sich eng anlehnend; "Die Liebe in den leichten Worten" schreibt semantische Verstörtheit mit lauter Zweiklängen, trügerisch und schön, weiter; "Kanal" ist ein Kompositionskonzept, künstliche Folklore erzeugend und Sätze eines Prosastückes quasi idyllisch fortsetzend (der Komponist hat selbst eine Ausarbeitung verfasst); "Das leichte End in Bern" ist mit sechs gleichen Instrumenten monochrom zu besetzen und erzählt vom Verschwinden in der Anonymität, von Klopfgeistern und vielerlei anderem; es ist der Performerin Eva Fuhrer gewidmet.
Peter Sauschneider Trilogie II: Mit Haydn (2005-2007)
Instrumentation: für Klavier, Orgel und diverse Instrumente
- Wesensteile für Klavier (mit oder ohne Streichinstrument)
- Mit Hintergründigkeit für 2 mal 15 Instrumente und Papierklänge
- Tageswiegen für Orgel (mit oder ohne Schlaginstrument)
Instrumentation: für je vier (historische, traditionelle, exotische, experimentelle) Instrumente
Jedes der vier (fast identischen) Stücke führt einen in sich geschlossenen, zyklischen Prozess "ohne Anfang und Ende" durch. Zeitliche und räumliche Eigenschaften sind je unscharf, direkt aufeinander bezogen; die Ausführenden lesen aus der Partitur und stehen in wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnissen, in nur zum Teil kontrollierbaren Situationen voller Paradoxien. Für ein Publikum entsteht ein intimer, quantitativ und qualitativ kaum festzumachender, ständig sich relativierender Gesamtablauf.
Dauern: 14'/13'/12'/11'.
Kurzgefasste Konzepte, für optisch-akustische kleine Performances, die sich nonstop folgen müssen. Unterhaltend für das Publikum, verlangen sie den InterpretInnen allerlei ab. Es müssen auch diverse Gegenstände gebaut werden, doch bleibt Vieles autonom zu entscheiden. Für Hansjürgen Wäldele. Für den Unterricht geeignet.
In diesem Theaterstück für vier SprecherInnen wird, durch seine Textbehandlung, das Publikum von der Last der Semantik, von der Erwartung irgendwelcher Narration, befreit. Die grammatischen Einheiten sind zwar intakt, jedoch mit einem Wortmaterial versehen, das sich aus komplexen Lautreihen herleitet und nach rhythmischen Abläufen strukturiert wurde. Es ist dem Theater am Marienplatz (und dem Leiter Pit Therre) gewidmet.
- Engelszungenreden für acht Singstimmen
- Siebenmeilensteine für einen Klaviervirtuosen
- Sonnabendsrauschen für acht Sprechstimmen
- Rauchzeichensprache für einen Mischpultvirtuosen
Instrumentation: für 1 bis 5 multimedial agierende Duos
Das Werk geht von der Annahme aus, dass jegliche Notation (jede der 120 Seiten) szenisch (optisch und/oder akustisch) umgesetzt werden kann; viele Seiten sind direkt interpretierbar, viele andere erfordern Fantasie; zu diesen muss wohl Einiges hinzuerfunden werden, jedoch nicht zu schon definierten Parametern; es ist oft unumgänglich, nur Ausschnitte der Notation zu verwenden, wenn die Zeit nicht ausreicht, wobei aber Symmetrien bewahrt werden sollen.