Geboren in St. Gallen. Nach der Matura und dem Klavierlehrerdiplom beim SMPV 1959 bis 1962 Studium an der Hochschule für Musik in Berlin bei Michael Schneider (Orgel), Boris Blacher (Komposition), Josef Rufer (12-Ton) und Ernst Pepping (Kontrapunkt). Hochschulabschlussprüfung für Orgel 1962. Von 1962 bis 1964 Studium in Paris bei Olivier Messiaen (Classe d'Analyse am Conservatoire National, Premier Prix 1964), Gaston Litaize (Orgel) und Robert Veyron-Lacroix (Cembalo). Theorielehrdiplom am Konservatorium Bern 1969 (Theo Hirsbrunner, J.-E. Dähler). Konzerte in mehreren Ländern Europas und Amerikas. 1971 1. Preis beim Orgel-Improvisationswettbewerb in St. Albans/England. Seit 1964 Tätigkeit als Organist und Chorleiter an der Johanneskirche in Bern. Seit 1983 Lehrer für Theorie und Improvisation am Konservatorium Biel. 1970 Gründung der IGNM-Vokalsolisten Bern. Experimente in neuer Musik mit Jugendlichen, Radiovorträge, Artikel für verschiedene Zeitschriften. 1977-1988 Präsident der IGNM-Sektion Bern, 1978-1990 Präsident der SMPV-Ortsgruppe Bern, während mehreren Jahren Präsident der Präsidentenkonferenz des SMPV.
Werkliste
4 Stücke für Flöte und Klavier
Besetzung: für Flöte und Klavier
4 Stücke unterschiedlichen Charakters - von verhalten bis volltönig.
Dauer: 8' 00" Manuskript
5 Praeambeln für Orgel (1961)
5 kurze, sehr charakteristische Stücke in unterschiedlichen Registrierungen.
4 Stücke unterschiedlichen Charakters, von lyrisch bis markant.
Dauer: 5' 00" Manuskript
Monodie (1963)
Erschienen im Sammelband "Orgelmusik I" (M&S 1461).
Besetzung: für Orgel solo
"Monodie" ist im Sammelband "Orgelmusik I" (M&S 1461) herausgekommen.
"Monodie" ist völlig einstimmig komponiert. Der Beginn und der Schluss erklingt sehr hoch welche den Umfang des Klaviers übersteigt. In der Mitte steht als Kontrast eine bewegte Linie, gespielt mit einem Cornet.
Zu Beginn und am Schluss kontrastieren sich Tiefe pp-Töne der Klarinette mit hohen Flageolett-Tönen der Violine. Ein dramatischer Zwischenteil befindet sich in der Mitte.
Im ersten Teil verschmelzen Flageolettöne des Cellos mit einem leisen Orgelregister. Eine gewisse Dramatik weist der zweite Teil auf. Der dritte Teil entspricht dem ersten Teil – in Krebsform.
Teil 1 und Teil 3 sind im Sammelband "Neue Schweizerische Klaviermusik, Teil 1" (Breitkopf & Härtel BG 898) erschienen.
Recht abstrakt anmutende Musik. Teile 2, 4 und 5: Manuskript.
Für Laien komponiert. Ganz kurze Teile legen verschiedene spieltechnische Möglichkeiten offen. Diese Teile können nach gewissen Spielregeln selbst zusammengesetzt werden.
Komposition für Flöte, Klarinette und Tonband (1971)
Zu den live spielenden Instrumenten Flöte und Klarinette (auch Bassklarinette) läuft im Hintergrund eine CD. Darauf befinden sich Klavierklänge verschiedenster Art, welche mannigfach verarbeitet wurden.
Auf rein phonetischer Basis erzeugen 5 Sänger eine Vielzahl von Stimm-Klängen. Die Tonhöhen sind rein graphisch notiert (ohne genaue Höhen-Angaben). Das Werk pendelt zwischen dichten Ueberlagerungen und stehenden Klangflächen.
Dieses Stück wurde durch das Spiel des Inf. Reg. 15 uraufgeführt. Klingt völlig anders als die üblichen Werke für eine Militärmusik.
Bei diesem Werk haben die Spielenden viele Freiheiten, z. B. wann genau sie die Töne innerhalb eines Klangfeldes spielen.
Besetzung: für Frauenchor und ein Klavier mit 4 Spielern
Text: phonetisch.Zum Frauenchor (Jugendchor) kommt ein Klavier, an welchem 2 Spieler an den Tasten sitzen, 2 Spieler im Innern des Klaviers Klänge erzeugen. Grösstenteils ohne fixe Tonhöhen notiert, daher sehr gut für Laien realisierbar.
Die Sammlung enthält 14 Stücke für 2 bis 4 Laien-Spieler*innen an einem Klavier in 3 Stufen: Unterstufe (4 Stücke), Mittelstufe (6 Stücke), Oberstufe (4 Stücke).
Ein Aufschrei gegen das Unrecht der Gefangennahme aus politischen Gründen. Der Text mit den Ländern kann auf die heutige Situation angepasst werden. Gut für einen Laienchor realisierbar.
"fragend" ist in "Aus der Werkstatt von Schweizer Organisten 1993" erschienen.
In diesem Werk sind die Tonhöhen nur teilweise gegeben. Vielfach sind mit der Handfläche gespielte Clusters vorhanden oder es werden Register nur halb gezogen.
Erschienen in: Aus der Werkstatt von Schweizer Organisten (Ref. Kirchenmusikverbände)
Der Text ist aus der Apokalypse 8, 7 - 13 entnommen. Als Stimme kommt hier eine beliebige Männer oder Frauenstimme in Frage. Von gesungen bis gesprochen gelangen verschiedene Klangerzeugungen zum Einsatz. Auch bei der Orgel sind die Tonhöhen nur andeutungsweise gegeben.
Dauer: 6' 00"
Edition Kunzelmann
Grütstr. 28 CH-8134 Adliswil
Farben (1978)
Besetzung: für Sinfonieorchester (3,3,3,3- 4,3,3,0- Hfe, Schlgz(4)- Str)
Der Titel bezieht sich einerseits auf die Klangfarben der einzelnen Instrumente, welche zum grossen Teil unvermischt nebeneinander stehen. Andrerseits werden in den Akkorden vielfältige "Farben" hörbar.
Zugrunde liegt ein Text über die politischen Gefangenen. Musikalisch zieht sich eine stetig sich entwickelnde Klangfläche auf diatonischer Basis durch das Werk, ein steter Ausdruck einer Hoffnung.
Verlangt sind 2 hohe Trompeten. Die Komposition setzt sich erheblich von üblichen Trompeten-Orgel-Stücken ab und verbindet die Instrumente zu vielfältigen Klang-Kombinationen.
In: Musikbeilage 1987 des schweizerischen Kirchengesangsbundes
Der Text knüpft an den Psalm 150 an. Wenn von Galaxien und Molekülen die Rede ist, zeigt sich aber eine Verbindung mit einem modernen wissenschaftlichen Denken. Durch eine weitgehende Vorausnahme oder Unterstützung von Tönen des Chores ist dieses Werk auch einem aufgeschlossenen Laienchor zugänglich.
Erschienen in: Musikbeilage 1987 des Schweizerischen Kirchengesangsbundes
Dauer: 2' 00"
Reformierter Kirchengesangsbund
Lohn/BE Schweiz
De l'Australopithèque à l'homme (1986)
Besetzung: für Stimme und Klavier
Text: Gudrun Ryhming
In experimenteller Zusammenarbeit entstand das Werk in Gemeinschaft mit der Sängerin Gudrun Ryhming. Das beinahe kabarettistisch angelegte Stück durchschreitet im Text die Stufen vom Australopythecus bis zum heutigen Menschen.
Besetzung: für Sopran, Oboe und Orgel (oder Klarinette bzw. Oboe oder Flöte und Klavier)
Text: Anonymi
Die Texte stammen von politischen Gefangenen aus Diktaturen verschiedener Richtungen; sie bewegen sich zwischen Anklage und Hoffnung. Für alle Fassungen ist die Sopranstimme identisch.
Die Tonerzeugung der Querflöte erfolgt durch ein Labium, diejenige des Cembalos durch einen Kiel. Verschiedene Stimmungen stehen in diesem Stück sehr kontrastreich gegeneinander.
Notwendig sind 24 Spieler, welche vierhändig oder auf einem eigenen Instrument spielen. 6 Partien verlangen ein professionelles Niveau, 18 Partien Mittelstufen-Schüler. Die Klaviere stehen in den Zimmern, die Zuhörer hören im Korridor zu. Die Kommunikation zwischen den Spielern erfolgt mit der Stoppuhr.
Dauer: 7' 00" Manuskript
Wettspiele für zwei Violinen (1990)
Besetzung: 2 Violinen
Dieses Werk kann sehr gut von Laienspielern realisiert werden. Kurze Teil können von den Interpreten beliebig zusammengesetzt werden. Bei den Violinen gelangen verschiedene Spieltechniken zum Einsatz.
2 Soli aus dem Orgelkonzert "Orgorchestra" mit einem ruhigen Intermezzo (1990)
Besetzung: für Orgel
Im Orgelkonzert "Orgorchestra" sind 2 längere Soloteile sind der Orgel vorbehalten. Diese sind in einer Sonderausgabe herausgegeben, ergänzt mit einem ruhigen Intermezzo.
Besetzung: für Orgel und Orchester (2,2,2,2 - 2,2,2,0 - Schlgz(2) - Str)
Orgel und Orchester sind zwei gleichwertige Partner, welche miteinander konzertieren. Der Orchesterpart kann von einem sehr guten Laienorchester gespielt werden. Der Orgelpart mit 2 grossangelegten Kadenzen verlangt einen versierten Organisten.
Die meisten zeitgenössichen Orgelwerke verlangen eine grössere Orgel für eine Aufführung. Bei den "Orgelskizzen" genügen 2 Manuale. Bei 2 Stücken existieren 2 Versionen, um die Realisierungsmöglichkeiten zu vergrössern. Bei 2 Stücken wurde eine erweiterte Fassung (Dauer: ca. 2') geschaffen, um diese als Eingangs- oder Ausgangsspiele für Gottesdienste verwendbar zu machen.
Besetzung: Grössere Orgel und Orgelpositiv mit den Registern 8' 4' 2'.
Die beiden Instrumente können beliebig im Raum aufgestellt sein, es werden zur gegenseitigen Verständigung keine visuellen oder akustischen Hilfsmittel benötigt.
Der Text stammt von einer unbekannten südamerikanischen Basisgemeinde. Eine Schöpfung von 7 Tagen wird vorgestellt, in der Krieg und Ausbeutung ein Ende haben.
Von den 14 Flöten sind einige hinter dem Publikum platziert, was einen besonderen Raumeindruck hervorbringt.
Dauer: 14' 00" Manuskript
"Jehan Alain, Facteur d'orgue" (1996)
Besetzung: für gemischten Chor
Text: Jehan Alain
Der Komponist Jehan Alain (1911-1940) erstellte auch surrealistische Zeichnungen, welche er mit Texten versah. Ein solcher Text liegt der ohne fixe Tonhöhen notierten Komposition zugrunde, welche auch sehr gut von einem Laienchor aufgeführt werden kann.
In den Christengemeinschaften von Zürich, Basel, Bern und Hamburg stehen Orgeln, auf denen Vierteltöne gespielt werden können.
Dauer: 13' 00" Manuskript
5 einfache Stücke in neuen Notationsarten (1997)
Besetzung: für Orgel
Zeitgenössische Orgelmusik ist meistens sehr schwierig zu spielen und kaum für Laien geeignet. Hier sind 5 einfache Stücke, zusätzlich mit einer Einführung in neue Notationsarten und Kompositionsverfahren versehen.
Der Schlagzeuger erzeugt einen Klang - die Organistin reagiert - der Schlagzeuger reagiert seinerseits. Jede Aktion des einen Instruments zieht eine bestimmte Fortsetzung nach sich.
Verschiedene in sich abgeschlossene Teile, wobei alle Teile von Laien realisiert werden können.
Dauer: 28' 00" Manuskript
5 Bilder für Cembalo (2000)
Die einzelnen Stücke sind in sich sehr geschlossen, zueinander aber gegensätzlich: An den Rändern - suchend - temperamentvoll geschichtet - leiselaut - leichtfüssig.
Dem Schlusstext der katholischen Messe stehen Texte gegenüber, die von friedensverhindernden Dingen berichten: von Krieg, Konzentrationslagern und Mobbing. Auch für einen guten Laienchor geeignet.
Die beiden Titel geben die Registraturen der Stücke wieder. "Organo pleno" beinhaltet eine Registratur mit Prinzipalen und Mixtur. Bei einer "Sesquialtera" erklingen bei einer gespielten Taste zwei Töne im Abstand einer grossen Sexte.
Der anonyme Text wurde an einer Hauptversammlung der ACAT (Action des chrétiens pour l'abolition de la torture) vorgestellt. Die Wichtigkeit des Einzelnen für das Weltgeschehen steht hier im Vordergrund.
Das Werk ist ohne fixe Tonhöhen komponiert, der Chor sucht diese sich selbst. Der Text ist phonetisch notiert, der Ursprung der Laute liegt bei den Autokennzeichen der Schweizer Kantone.
Die beiden Instrumente stehen gleichwertig nebeneinander, einmal dominiert die Violine, ein anderes Mal das Klavier. Die Stücke könne auch einzeln gespielt werden.
Für den Prototyp 2 des Projekts INNOV-ORGAN-UM. Bei diesen Orgeln kann die Dynamik mittels eines Pedals oder Anschlagstempo stufenlos verändert werden.
Dauer: 6' 00" Manuskript
Quartett (2005)
Besetzung: für Flöte und drei Streicher (V, Va, Vc)
Dieses Werk lebt zum grossen Teil von der Gegenüberstellung der Flöte und der 3 Streichinstrumente. Diese sitzen bei einer Aufführung, der Flötist steht hinter den Streichern.
Die Stücke können einzeln oder zusammen gespielt werden. Jedes Stück weist einen eigenen Charakter auf und bringt die verschiedenen klanglichen Möglichkeiten der Instrumente kontrastierend zur Geltung.
Für den Prototyp 3 des Projekts INNOV-ORGAN-UM. Bei diesen Orgeln kann die Dynamik mittels eines Pedals oder Anschlagstempo stufenlos verändert werden.
Dauer: 22' 00" Manuskript
Musik für 15 Bläser (2006)
Besetzung: für 15 Bläser (0,2,2,2 - 4,2,3,0)
Die Besetzung entspricht der Instrumentalbesetzung der Messe in e-moll von Anton Bruckner.
Dauer: 15' 00" Manuskript
"FanSolSi" für Querflöte (2007)
Besetzung: Querflöte
Die "FanSolSi"-Kompositionen sind Fantasien für einen Solisten, mit Tönen, z.B. Fa, Sol und Si.
Besetzung: für eine singende Violinistin (oder Mezzosopran und Violine)
Text: Guy Krneta
Dauer: 9' 00" Manuskript
Klee-Impressionen (2008)
7 kurze Stücke
Besetzung: für Oboe (Englischhorn), Fagott, Viola und Gitarre
Dauer: 10' 00" Manuskript
Quartett (2009)
Besetzung: für Traversflöte, Barockvioline, Barockfagott und Cembalo
Mehrteilige Komposition mit kontrastierenden Teilen. Kurz vor dem Schluss spielt das Cembalo ein längeres Solo.
Dauer: 11' 00" Manuskript
Stereophonie (2009)
Besetzung: für 5 Trompeten
Für fortgeschrittene Laien geeignet.
Die 5 Spieler sind auf der ganzen Breite eines Saals aufgestellt, was einen stereophonen Effekt ergibt. Die klanglichen Möglichkeiten der Instrumente stehen im Vordergrund.
Viola d'amore und Orgel sind gleichwertige Partner. Dem Streichinstrument mit seinen Klangschattierungen steht die Orgel mit seinen Registriermöglichketen gegenüber,
Die "FanSolSi"-Kompositionen sind Fantasien für einen Solisten, mit Tönen, z.B. Fa, Sol und Si. Mit Vorteil wird das Werk an einer Orgel mit elektronischen Setzerkombinationen gespielt.
Besetzung: für Oboe/Lupophon, Kontraforte, Harfe, Violine und Violoncello
Mehrteilige Komposition mit kontrastierenden Teilen. Das Lupophon ist eine tiefe Oboe ähnlich dem Heckelphon, das Kontraforte ein tiefes Fagott ähnlich dem Kontrafagott.
Dauer: 15' 00" Manuskript
Nov-Org 4 (2013)
4 Bilder für den Prototyp 4 des Projekts ORGANINNOVUM
Besetzung: für Orgel
Die vier Bilder sind für eine viermanualige Orgel komponiert, bei der ein Manual winddynamisch gebaut ist.
Dauer: 18' 00" Manuskript
"FanSolSi" für Gitarre (2014)
Besetzung: Gitarre
Die "FanSolSi"-Kompositionen sind Fantasien für einen Solisten, mit Tönen, z.B. Fa, Sol und Si. Die Gitarre wird auf eine besondere Art gestimmt,sodass auch Vierteltonleitern realisierbar sind.
Zu einer Aufführung ist bei diesem Werk eine grosse viermanualige Orgel notwendig. Zum Teil sind die 4 Manuale in einem schnellen Wechsel eingesetzt. "Naturseptimen" verlangt als Register eine Septime (1 1/7' oder 2 1/7), "engmensuriert" drei engmensurierte Register, verteilt auf 3 Manuale.
Diese Kompositionen ist eine Fantasie für zwei Spieler mit Tönen, z.B. Fa, Sol und Si. Sehr intensiv kommen dabei die unterschiedlichen Lagen des Klaviers zur Geltung.