Zwischen der Neuen Musik mit ihrem Uraufführungshype und dem etablierten Klassikbetrieb, der sich vornehmlich der Musik zwischen Bach und Strawinsky annimmt, tut sich eine Repertoirelücke auf, die täglich wächst. Dieser Lücke nimmt sich das Mondrian Ensemble seit dem Jahr 2000 an, und darüber hinaus versucht es, Fäden zu spinnen, die sich ohne Rücksicht auf gewachsene Gräben durch die Geschichte ziehen. Die Auseinandersetzung mit neuer und neuester Musik ist dem Mondrian Ensemble ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Beschäftigung mit dem klassisch-romantischen Repertoire. Besonders gerne experimentiert das Ensemble mit erst auf den zweiten Blick einleuchtenden Querverbindungen – etwa von Liszts Spätwerk zur drone improvisation oder von der Zeitgestaltung Franz Schuberts zu derjenigen Morton Feldmans. Das Mondrian Ensemble gewann kurz nach seiner Gründung 2000 den "Concours Nicati – Concours d'interprétation de musique contemporaine", den Géraldine Whittaker-Preis, sowie einen dritten Preis beim Kammermusikwettbewerb des Migros-Genossenschafts-Bundes 2003. Es folgten Debüts in der Tonhalle Zürich (2003), am Lucerne Festival (2005), im Musikverein Wien (2006) und in der Londoner Wigmore Hall (2007) sowie viele Auftritte an Festivals, Tourneen etc. Zahlreiche Komponisten haben Werke für das Mondrian Ensemble komponiert, die das Ensemble über die Uraufführung hinaus nachhaltig pflegen möchte – darunter Dieter Ammann (dessen Streichtrio "Gehörte Form – Hommages" das Mondrian Ensemble bereits 40-mal aufgeführt hat), Rudolf Kelterborn, Detlev Müller-Siemens, Roland Moser, Felix Profos, Jürg Frey, Wanja Aloe, Michel Roth und Martin Jaggi. 2004 erschien bei Grammont Portrait eine CD des Mondrian Ensembles, 2010 hat das Mondrian Ensemble Einspielungen zum Grammont Portrait Dieter Ammanns beigesteuert, 2007 zu demjenigen von Felix Profos. Nach der 2013 aufgenommenen Portrait-CD von Detlev Müller-Siemens bei WERGO folgt 2014 eine CD bei NEOS mit Musik von Michel Roth, Rudolf Kelterborn und Roland Moser. Das Mondrian Ensemble wurde 2007 mit dem "Swiss Ambassador Award" ausgezeichnet und hat 2011 das Werkjahr für musikalische Interpretation der Stadt Zürich erhalten.
Wanja Aloe: soleil noir
Ludwig van Beethoven: Streichtrio, op. 9 Nr. 3
Johannes Brahms: Klaviertrio Nr. 1, op. 8
Morton Feldman: Piano, Violin, Viola, Cello
Martin Jaggi: Schebka für Klavierquintett (mit Kontrabass)
Martin Jaggi: ".. à vois si basse que nul ne l'entend jamais" für Flöte und Klaviertrio
Philipp Jarnach: Drei Rhapsodien, op. 20: Kammerduette für Violine und Klavier
Isabel Klaus: must
Max Reger: Klaviertrio e-moll, op.102
Max Reger: erschöpfung für Streichtrio
Nikolaj Roslawez: Klaviertrio Nr. 3
Nikolaj Roslawez: Klaviertrio Nr. 2
Giacinto Scelsi: Trio à cordes
Alfred Schnittke: Klavierquartett
Dmitri Schostakovitsch: Sonate, op. 134 für Violine und Klavier
Dmitri Schostakovitsch: Klaviertrio Nr. 2, op. 67
Robert Schumann: Klaviertrio Nr. 3, op. 110
Arnold Schönberg: Streichtrio op.45
Lothar Voigtländer: Variations sur un mode sentimental für Klaviertrio
Aloe Wanja: was es war Streichtrio und Midi-Keyboard
Anton Webern: Streichtrio op. 20
Ivan Wyschnegradsky: Trio à cordes op. 53
Iannis Xenakis: Ikhoor für Streichtrio
Iannis Xenakis: Mikka für Violine solo
Iannis Xenakis: Dhipli Zyia für Violine und Violoncello
Isang Yung: Klaviertrio
Bernd Alois Zimmermann: Intercomunicazione für Violoncello und Klavier