After completing his education at a teacher training college, Bruno Karrer began studies in guitar at the Musikhochschule Winterthur. After graduating, he studied music theory as main subject and gave concerts as a soloist and as a member of chamber music ensembles. He has been a professor for music theory at the Hochschule für Musik und Theater Winterthur-Zürich since 1986.
In 1987 his compositional work became central to his activities and remained so ever since. This has resulted in numerous works, most of which were commissioned by musicians, ensembles and institutions (e.g. Pro Helvetia and the Schweizerischer Tonkünstlerverein). In 1988 Bruno Karrer received a financial award from the city of St.Gallen, and from the canton of St.Gallen in 1998. Through his collaboration with 'Contrapunkt' (International Society for Contemporary Music, St.Gallen section) he has been able to engage in, realise and actively promote contemporary music.
With his starting point in the aesthetics and technique of the classical avant-garde, Bruno Karrer arrived at a personal approach completely independent of established styles. At its core is the search for the most concentrated musical statement achieved with the simplest means. Meaning and methods are related in the same way as emotion and construction – they stimulate and give rise to each other.
Liste des oeuvres
„stationen“ (1977-1988)
6x6 Minuten
Instrumentation: für 6 Gitarristen
Sukzessive Neues dazu nehmend entwickelt sich dieser Prozess vom „beinahe Nichts“ bis zum dichten Klanggewebe, wobei immer mehr „Musikantisches“ freigesetzt wird.
Durée: 36' 00" Manuscrit
„wie sehr...“ (1988)
Reflexe auf „Die Rättin“ von Günter Grass
Instrumentation: für Sopran, Flöte, Violine und Gitarre
Texte: Günter Grass
Grass‘ bilderreiche Sprache bringt es zustande, poetisches und ordinäres, schönstes und schrecklichstes dicht an- ja ineinander zu bringen. Die Faszination unter anderem daran war der Auslöser zu diesem Stück.
Durée: 14' 00" Manuscrit
schatten - risse (1989)
92 Zeilen
Instrumentation: für 2 Soprane und 2 Violinen
Texte: Erica Engeler
Nach „Schattensprung“ von Erica Engeler.
Die Besetzung : Musik „auf Zehenspitzen“, abgehoben, ohne Boden versucht die dichten Texte in Klangfragmente aufgehen zu lassen. Aus den 92 Zeilen kann nach bestimmten Kriterien eine Auswahl getroffen werden. Daraus ergibt sich die variable Dauer.
Durée: 10' 00"-30' 00" Manuscrit
splitter (1990)
Instrumentation: für Violine, Bassflöte, Gitarre
I für Violine solo
II für Bassflöte solo,
III für Gitarre solo
IV für Gitarre solo
(je 5-8 Minuten)
Hier werden Splitter aus „wie sehr...“( III und I) sowie aus „schatten-risse“( II und IV) zusammengeschoben zu einem Teilganzen, dem man die Bruchstellen noch anhören kann. III und IV können einzeln oder zusammengehörig gespielt werden. III entwickelt über verschiedenste Pizzicati und Rasgueado-Pizzicati einen stehenden Ton, IV entwickelt daraus Gesten und Figuren.
Durée: 20' 00"-32' 00" Manuscrit
Balance I (1989-1991)
Instrumentation: für Streichorchester (12,4,4,4 oder doppelt)
Immer wieder wird die Balance gesucht zwischen z.B. lautem und leisem Ton, hohem und tiefem Ton, dieser und jener Tongruppe, aber auch zwischen z.B. exakt und ungefähr etc.
Durée: 15' 00" Manuscrit
Balance II (1991)
Instrumentation: für 2 Klaviere
Eine Umarbeitung von Balance I für Streichorchester.
Durée: 11' 00" Manuscrit
„über grund – passacaglia sempre“ (1991)
Instrumentation: für Klavier
Über dem Grund der tiefsten Lagen, wo sich stetig pulsierend und stets anders die passacaglia zeigt, entfaltet sich eine zweite Schicht welche quasi nach dem Grund frägt - Variationen in Zeitlupe.
Durée: 20' 00" Manuscrit
„in harter stille will friede nicht“ (1992)
Abweichungen
Instrumentation: für Vierteltonbassflöte und Klavier
Der fragile Klang der Bassflöte steht zur kristallinen Bestimmtheit des Klaviers in polarem Gegensatz. Das in mehrfacher Hinsicht erschöpfende Abschreiten des Terrains zwischen diesen Polen bestimmt wesentlich das Stück. Der Titel schob sich mit der 1992 beginnenden Tragödie in Ex-Jugoslawien unwillkürlich über das ganze Stück.
Durée: 17' 00" Manuscrit
„klingt es lange fort“ (1992)
Instrumentation: für eine oder mehrere Stimmen
Texte: Friedrich Rückert
Über das Erinnern und Vergessen : Bruchstücke aus Mahler und Rückert werden „erinnert“ und dabei verändert. Bei den ad libitum Wiederholungen nur noch Teile der Teile...bis ad minimum. Bei zwei oder mehreren Stimmen sind diese in je etwas langsamerem Tempo zu singen, so dass ein sich dehnender Kanon entsteht.
Durée: 10' 00"-25' 00" Manuscrit
„zur aneignung“ (1992-1993)
Streichquartett Nr. 1
Keine Bearbeitung des gleichnamigen Orchesterstücks, sondern eine Umsetzung derselben Grundidee in ein neues Stück.
Durée: 16' 00" Manuscrit
“annäherung - aneignung – zueignung“ (1992-1993)
Instrumentation: für Orchester (2,2,2,1- 2,2,2,3 - Schlgz, Klav - 14 oder 8, 10 oder 8, 8,8,6)
Die reiche Klangkulisse eines bestimmten Ortes wird „protokolliert“, komponiert, improvisiert; dies in vielfältiger Art sich überlagernd, durchdringend, sich ablösend.
Durée: 16' 00"-18' 00" Manuscrit
Streichquartett Nr. 2 (1993-1994)
Variationen über ein altes Dreiton-Motiv, welches sich beim hören von Aulis‘ Sallinen’s Str.q. No. 5 in meinem Kopf festsetzte. Dabei sind die Variationen gestaltet von offen daliegend bis in die Struktur sich verlierend.
Durée: 20' 00" Manuscrit
„über – zeit“ (1994)
Instrumentation: für 2 Gitarren
Zeit gehört zu jenen Phänomenen, die sich dem Verstand bei genauer Betrachtung grossenteils entziehen. Zeit ist in jedem Musikstück da, in „über-zeit“ entfaltet sich das Stück aber gewissermassen ganz aus verschiedenen Zeiten heraus.
Durée: 13' 00"
Musikverlag Joachim Trekel
Hamburg
ABOUT (1994-1995)
Nach „La Cantatrice chauve“ von Eugène Ionescu
Instrumentation: für Mezzosopran, Oboe, Violoncello und Klavier
Texte: Eugene Ionescu
Szenische oder konzertante Fassung ist möglich. Die szenische Fassung ermöglicht den Interpreten einigen Freiraum. Die Textvorlage ist kaum als solche zu erkennen.
Durée: 30' 00" Manuscrit
"Sisyphos" (1990-1995)
Instrumentation: für Violine, Horn und Klavier
Durée: 4' 30" Manuscrit
Musik für Flöte und Cembalo (1995)
lamentoso – poco giocoso – poco martellando – cantando
Durée: 14' 00" Manuscrit
„polychorde“ (1995-1996)
Konzept und Komposition für 12 Polychorde (3 Spieler)
Instrumentation: für 2 Sänger, Fl., Ob., Kl., Trp., Pos., Horn und mehrere Recorder
Die stark improvisationshaltige, auch meditative Klangwelt der Polychorde in den Griff zu bekommen, ihr einen Verlauf zu geben, sie zu kontrapunktieren, zu strukturieren und zu erweitern, ohne sie dabei zu zerstören, war, resp. ist die Herausforderung bei der Ausarbeitung wie bei der Realisierung der Partitur.
Manuscrit
„UPON“ (1996)
Instrumentation: für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug und Klavier
Das Stück ist ganz geprägt von Skalen, überlieferten und konstruierten, deren schlichte Sachlichkeit mich damals in ihren Bann zog.
Jedes Instrument wie auch Instrumentengruppen trennen sich mindestens einmal vom Hauptstrom, um autonom einen in sich durchgestalteten , unverwechselbaren, eigengesetzlichen Ablauf zu vollziehen, welcher jedoch trotzdem mit dem Hauptstrom und anderen Nebenströmen verbunden bleibt.
Durée: 25' 00"-30' 00" Manuscrit
drei stücke für klavier (1997)
Die Musik weitet sich kontinuierlich bis zu Quintklängen. Im zweiten Stück werden die Quinten ihrerseits einem sich weitenden Prozess unterworfen. Das dritte Stück weitet dann wiederum die Quinten, wobei die entstehenden Intervalle mit Clustern ausgefüllt sind welche sich sukzessive ausdünnen, bis das reine Intervall erscheint.
Durée: 9' 00" Manuscrit
Tableau I (1998)
Trio
Instrumentation: für Flöte (auch B-Fl), Kontrabass und Klavier
Abgesehen von stetig auseinander strebender Chromatik, die gleich einer Leinwand zu beleben ist, habe ich in Tableau I es konsequent vermieden, vorgefasste Strukturen zu verwenden, oder einem bestimmten Konzept zu folgen. Vielmehr habe ich das Stück so komponiert, wie man ein Bild malen kann : Bei jedem dazu treten fällt etwas ins Auge, das hinzuzufügen oder zu verändern ist, bis das Tableau fertig ist, die Schilderung zu Ende ist, die Tafel voll ist.
Durée: 6' 00" Manuscrit
Drei kleine Stücke (1998)
Instrumentation: für Violine und Klavier
Unter-bis Mittelstufe.
I Heftig verträumt II Eisklänge III Erinnerung
Durée: 5' 00" Manuscrit
Musik zu Ijob (1998)
Instrumentation: für Sopran, Bassbariton, Sprecher und drei Orgeln
Texte: Jean Paul Sartre, Nelly Sachs
Ueber Textfragmente aus dem Buche Hiob sowie aus Texten zu Hiob von Autoren des 20 Jh., von Jean Paul Sartre bis Nelly Sachs.
Die Texte stehen ganz im Zentrum, allerdings sind diese in verschiedenster Weise fragmentarisiert und verteilt auf die zwei Sänger resp. den Sprecher. Der Hörer wird also vom Text, obwohl traditionell gesungen und gesprochen, nur da und dort etwas mehr oder weniger Ganzes fassen können. Der Rest zielt, zusammen mit den drei raumgreifenden Orgeln, auf ein grösseres, umfassendes Ganzes.
Durée: 25' 00"-30' 00" Manuscrit
Heftig verträumt (1998)
Instrumentation: für Klavier
Durée: 2' 00" Manuscrit
Drei kleine Stücke für Klavier (1998-1999)
Für Mittelstufe.
I Heftig verträumt II Eisklänge III Erinnerung
Instrumentation: für Violine und Orchester (2,2,2,2 - 4,2,2,0 - Schlgz -ca 10, 8, 4, 4)
Die wechselnden Positionen zwischen Solist und Orchester setzen energievolle Bewegungen frei, beides kennzeichnet spurenhaft den letzten, kadenzhaltigen Teil.
Durée: 16' 00"-19' 00" Manuscrit
Stimmen (1999)
Quintett
Instrumentation: für Flöte, Trompete, Violine, Violoncello und Klavier
Stimme I für Trompete
Stimme II für Violoncello
Stimme III für Klavier
Stimme IV für Violine
Stimme V für Flöte (je Mittelstufe)
Die Solostücke bilden den Hauptteil des jeweiligen Instruments im Quintett. Jedes Instrument erhebt so gewissermaßen einmal seine Stimme im Verlauf des Stückes und übernimmt damit auch die Führung im entsprechenden Teil.
Durée: 14' 00" Manuscrit
Stimmen III (1999)
Instrumentation: für Klavier
Durée: 3' 00" Manuscrit
Stimmen V (1999)
Instrumentation: für Flöte
Durée: 3' 00" Manuscrit
Tableau II (1999)
Instrumentation: für Violoncello solo
Analog "Tableau I" gearbeitet.
Durée: 7' 30" Manuscrit
Tableau III (2000)
Instrumentation: für Flöte, Klarinette, Alt-Sax, Posaune, Klavier, Streichquartett, Kontrabass
Durée: 9' 30" Manuscrit
Locos (2000)
Instrumentation: für Klarinette, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Immer wieder zurückgeworfen, scheint die Musik still zu stehen, nicht vom Ort zu kommen.Der Titel LOCOS schien mir geeignet, dieses auszudrücken, wobei er natürlich auch eine Referenz an den Auftraggeber ist. Auch spielt er auf lokales Kolorit an, nämlich Shqipetarische Volksmusik, welche, quasi ganz im Hintergrund, kurz aufscheint.
Das Stück ist dem Asmus Ensemble und seinem Leiter Sokol Shupo, Tirana, gewidmet.
Durée: 12' 00" Manuscrit
Gesänge zur Sonne (2000-2001)
Instrumentation: für 12 Stimmen (je 3 S,A,T,B) und einen Raum
Texte: Franz von Assisi, Joseph Bernhart, Huub Oosterhuis, Nelly Sachs, Karl Wolfskehl, Arnim Juhre, Thomas Bernhard, Walter Neumann
Teile I-II-III, ad lib. nur I, II, III oder nur I und III oder nur II und III.
Auf den Sonnengesang des Franz von Assisi sowie auf Texte von Joseph Bernhart, Huub Oosterhuis, Nelly Sachs, Karl Wolfskehl, Arnim Juhre, Thomas Bernhard und Walter Neumann.
Instrumentation: für Violine und Kantele (oder Harfe)
Durée: 9' 00" Manuscrit
rotations libres (2002)
Instrumentation: für Gitarre und Akkordeon
Die gegensätzlichen Klangwelten der beiden Instrumente werden ausgelotet, dabei klingt gelegentlich auch deren Aura an. Ein Stück mit grossen Gegensätzen in verschiedenster Hinsicht, doch gleichwohl von grosser formaler Geschlossenheit.
Durée: 16' 00"
Musikverlag Joachim Trekel
Hamburg
Tableau IV (2002)
Instrumentation: für Sopran und Streichtrio
Durée: 18' 00" Manuscrit
Cellokonzert “Autour d’Ariane“ (2002-2003)
Instrumentation: für Cello und Streicher (5,2,1,1)
Durée: 16' 00" Manuscrit
Around (2003)
Instrumentation: für Sopran und Viola
Durée: 9' 00" Manuscrit
Rothko I (2004)
Instrumentation: für Flöte (auch Picc), Oboe, Klarinette (auch B-Klar), Viola, Violoncello, Kontrabass, Marimbaphon und Klavier
Durée: 15' 00"-16' 00" Manuscrit
Rothko II (2004)
Streichquartett Nr. 3
Durée: 16' 30" Manuscrit
Rothko III (2004)
Instrumentation: für Klarinette, Posaune und Klavier
Durée: 16' 00" Manuscrit
Tableau V - quasi forte (2004)
Instrumentation: für Stimme (Alt) solo
Durée: 12' 30" Manuscrit
Tropus (2004)
Instrumentation: für Stimme und Posaune (Mezzosopran und Tenorposaune) oder zwei Instrumente
Durée: 15' 00" Manuscrit
Spirales (2005)
Instrumentation: für Violine solo
Durée: 14' 00" Manuscrit
Rothko V (2005)
Instrumentation: für Orchester (2,2,2,2 - 4,2,3,0 - Perc - Str)
Durée: 29' 00" Manuscrit
Circles Lines (2006)
Drei Stücke
Instrumentation: für zwei Klaviere
Durée: 15' 30" Manuscrit
A Beautiful Day (2006)
Instrumentation: für 3 Flöten oder andere Melodieinstrumente
Durée: 5' 00"-6' 00" Manuscrit
Walser I (2006)
Instrumentation: für Sopran oder Tenor und Akkordeon
Texte: Robert Walser
Durée: 10' 00" Manuscrit
Walser II (2006)
Instrumentation: für Sopran und/oder Tenor, Violine und Akkordeon
Texte: Robert Walser
Durée: 15' 00" Manuscrit
Walser III (2006)
Instrumentation: für Tenor oder Sopran und Violine
Texte: Robert Walser
Durée: 10' 00" Manuscrit
Bright Darkness (2006)
Instrumentation: für zwei Kontrabässe
Durée: 15' 00"-16' 00" Manuscrit
Helle Seelen ohne Saum (2013)
Instrumentation: für Klavier
Durée: 12' 00" Manuscrit
Discographie
See Siang Wong: Swiss Piano Project (Musiques Suisses Nr. MGB CTS-M 143, 2014)