Instrumentation: für Bariton und Orchester (4,4,4,4 - 4,4,3,1 - Schlgz(4), Pk - Str)
Nach Texten aus den Hymnen des Orpheus.
Die dritte Version meiner DIONYSOS-HYMNEN beruht auf der Urfassung für Bariton und acht Violoncelli auf dem Jahre 1985.
Ausgangspunkt meines Werkes bilden die "Hymnen des Orpheus", eine Sammlung von 88 Gedichten aus dem griechischen Altertum. Diese kurzen Lieder, von denen jedes einem Gott gewidmet ist, bildeten die
liturgischen Texte in der Art eines "Gesangbuches" für die religiöse Bewegung der Orphiker, eines Mysterienvereins, in dessen Zentrum der Gott Dionysos stand. Für die DIONYSOS-HYMNEN
verwende ich drei der acht zentralen Hymnen, die Dionysos gewidmet sind. Sie beschreiben in vielfältigen, einander zum Teil widersprechenden Attributen die Hauptzüge dieser chthonischen Gottheit.
Nach der Überlieferung der Griechen leben in den Menschen Teile des von den Titanen zerstückelten und aufgefressenen Dionysos weiter und manifestieren sich in ihren dunklen, irdischen und triebhaften
Seiten. Andererseits bietet Dionysos in der heiligen Ekstase seiner Tänze auch das Heilmittel zur Überwindung der Erdenschwere. Das Geheimnis der Kraft des Gottes ist sehr schön im 53. Hymnus
gezeigt, wo der schlafende Dionysos als Potential von Kräften geschildert wird, die jederzeit ausbrechen und die Menschen mit Zerstörung oder Befreiung überfallen können.
Meine Musik verwendet die Texte im griechischen Original. Sie ist nicht eine direkte Übertragung der Worte in Klänge, sondern vielmehr ein Ausdruck der Bilder und Assoziationen, welche die Texte und das zu ihnen gehörende Umfeld in mir auslösten.
Durée: 17' 00"