Andreas Stahl was born in Frauenfeld and grew up in the canton of Zurich. He studied composition under Hans Ulrich Lehmann at Zurich Conservatory and later studied theory and composition under Mathias Spalinger, Peter Foertig and Cornelius Schwehr at Freiburg im Breisgau Music School. He has produced various works for film and theatre and teaches music theory at Bern Conservatory. In 1995 he was awarded a grant by the Stuttgart 'Schloss Solitude' Academy.
Liste des oeuvres
schneller werdender blues (1983-1984)
Instrumentation: für flöte, klarinette, violine, kontrabass, marimba, schlagzeug und sprecher
Texte: Robert Peterhans
quasi "begleitete lesung" aus texten von robert peterhans. mini-ouverture; landleben; stadtleben (die bewegten 80er); liebe; musik.
Instrumentation: für klarinette, horn, viola, cello und schlagzeug
Durée: 20' 00" Manuscrit
im selben raum (1989)
Instrumentation: für tenor und klavier
Texte: Konstantin Kavafis
in einen meist ruhigen, vor sich hin klingenden klavierpart (viele resonanzen, viele fermaten, einige ruppigkeiten, viel zeit) singt der tenor die texte des griechen über seine liebe zu männern.
erster teil intensiv, leidenschaftlich wie "... immer im kreis herum", aber mit härteren schnitten. der zweite teil sehr leise, ruhig, mit äusserster anspannung im ppp.
die "verdammung zum leben" mit seinen schwer zu ertragenden widersprüchen thematisiert roberto succo in seinem gedicht, das dem stück zugrunde liegt. dem chor wird viel abverlangt, u.a. singen, koordination ohne dirigent, die allerhöchsten und die allertiefsten töne, viele mutige soli (widmungsträger ist der schwule männerchor zürich). unterstützt durch die SME.
Instrumentation: für piccolo-trompete, es-trompete, horn, kontrabass-tuba und 3 schlagzeuger
kurzer, heftiger (auch aufwendiger) aufschrei gegen die gleichheit (in der behandlung sich unterscheidender dinge wie menschen, musikalische parameter, instrumente, etc.)
Instrumentation: für drei schlagzeuger und 12/11/10 steine
zwei fassungen: entweder auf einer skulptur des bildhauers heinz häberli, bestehend aus 12 etwa mannshohen steinsäulen, zwischen denen die schlagzeuger(-innen) sich bewegen, oder (quasi tischversion) auf 12 beliebigen steinplatten, röhren, ziegeln, etc. zu spielen. bei jeder aufführung einer serie wird einer der steine zerstört, dadurch verändern sich wiederum einige abläufe des stücks.
"aso muesch entschuldige da ischte schlüssel" (szene VI) (1992-1993)
Instrumentation: für drei orchestergruppen, altus und elektronische verstärkung (3,3,3,3, 3 sax- 3,2,3,2- pk,schlgz(4),hfe,klav,akk,elektr. b-git- 10,8,10,8,4)
Texte: Martin Frank
eine der geplanten sieben musikalischen szenen aus dem musiktheaterprojekt "la mort de chevrolet" nach dem gleichnamigen buch von martin frank, in einer auf einer normalen konzertbühne realisierbaren raumverteilung. szene VI ein permanentes ritardando mit vergrösserungen von allem in alle richtungen.
Instrumentation: für drei orchestergruppen, altus, tenor und elektronische verstärkung (3,3,3,3, 3 sax- 3,2,3,2- pk,schlgz(4),hfe,klav,akk,elektr. b-git- 10,8,10,8,4)
Texte: Martin Frank
eine der geplanten sieben musikalischen szenen aus dem musiktheaterprojekt "la mort de chevrolet" nach dem gleichnamigen buch von martin frank, in einer auf einer normalen konzertbühne realisierbaren raumverteilung. szene V ein unmögliches unisono.
Instrumentation: für sopran, violine, violoncello, posaune, percussion, klavier, tonband und einen mechanischen apparat
ein halbszenischer versuch über den übergang zwischen musikalischem und theatralem agieren sowie dem zusammenhang zwischen bewegung und klanglichem resultat
Instrumentation: für zwei gleiche saxophone (a, t, bar)
die klanglichen und artikulatorischen differenzen, die sich durch das spiel auf unterschiedlichen mundstücken / blatthärten ergeben, werden durch die verwendeten spieltechniken (zahntöne, altissimo-register, ff im tiefen register, unterschiedlichste slaps, etc.) zum eigentlichen gegenstand der komposition.
Instrumentation: für orchester (2,2,2,2,sax- 3,2,2,2- schlgz(3), klav,akk,hfe- 18,8,5,4)
im raum verteiltes orchester, immer wieder anders zusammengestellte gruppen, sich (immer wieder auch unabhängig vom dirigenten) zwischen individuellstem solo und verschiedenen tutti-versuchen bewegend. kritische fragen nach identität, individualität, zusammenhang und einheit stehen im zentrum der komposition.
rufen wir charon? - und wenn er nicht kommt? (1997-1998)
Instrumentation: für altus, bassklarinette, kontrabass und klavier
das - textlose - stück wurde für den altus luiz alves da silva geschrieben. es arbeitet hauptsächlich mit pendelnden, keine übergänge ausbildenden elementen wie registerwechseln, auf- und abstrichen, hin- und herbewegungen etc. auch in bezug auf eigentlich kontinuierlich veränderbare parameter wie dynamik oder tempo wurden übergänge, soweit sie sich nicht aufgrund instrumentalspezifischer oder quasi menschelnder ausführung von selber ergeben, grundsätzlich vermieden.
Instrumentation: für violoncello, kontrabass, baritonsax, bassklarinette, 2 tenor-bassposaunen und 2 schlagzeuge
ein erstes stück über wiederholung, dergestalt, dass die sich wiederholenden elemente, auf verschiedensten ebenen angesiedelt, der unmittelbaren wahrnehmung nicht immer zugänglich sind. so kann durchaus der eindruck einer locker gefügten form entstehen. klanglich meist sehr zart, viele geräusche, viele ineinander verzahnte rhythmen. dirigent erforderlich.
Instrumentation: für violine und klavier mit oder ohne verstärkung
das als offene form (mit 3 pno- und 28 nv-teilen) konzipierte stück im techno-tempo kann aufgrund der bevorzugung eigener körperlicher ("tänzerischer") bewegungsabläufe zusammengesetzt werden. da nicht alle violin-teile gespielt werden müssen, kann es - in grenzen - den technischen fertigkeiten angepasst werden.im gegensatz zur musik in der disco, auf die es sich bezieht, ist die unverstärkte version fast unhörbar. ebenfalls als distanzierung versteht sich die im vordergrund stehende arbeit mit den verschiedenen zeitgestaltungsebenen dauer, puls, metrum und rhythmus, deren kategorien dauernd in frage gestellt und gewechselt werden.
Instrumentation: für orchester (2,2,2,2 - 2,2,0,0 - perc(1) - 8,6,4,4,3)
ursprünglich als bestandteil einer balettmusik geplant, betont das stück die rhythmische zeitgestaltung; dem entsprechen auch die solistische hervorhebung der 1. violine und der schlagzeugstimme.
gebunden sind nicht nur die musiker in einer sehr dichten, quasi atemlosen zeitstruktur und sehr verwobenem quartettsatz, sondern auch die musikalischen gestalten, die vor sich dauernd veränderndem hitergrund selber die eindeutigkeit ihrer identität verlieren.für das aleph gitarrenquartett.
Instrumentation: für frauenstimme, flöte, oboe, violine, violoncello und piano
geschrieben für das ensemble pre-art zur 1700-jahrfeier der christianisierung armeniens reflektieren text (meist gesprochen) und musik auf prozesse des gedächtnisses und des erinnern (resp. des vergessens). formal ein tripple-duo (fl/vn, ob/vc, voc/pno, wie immer eher in den extrembereichen der klangerzeugung angesiedelt.
Instrumentation: für flöte, oboe, klarinetten und akkordeon
ein stück über tonhöhen, schon fast über melodie. allerdings so, dass die grenzen zwischen gleich, fast gleich und verschieden verwischen und man zuletzt melodien hört, wo keine sind (?).
Instrumentation: für 4 grosse trommeln mit nebeninstrumenten (4 spieler)
ein permanentes accellerando, bei dem ereignisse, die zu beginn acht takte dauern, zuletzt in zwei viertel komprimiert werden. dabei eher leise - die felle werden eher gestreichelt als geschlagen.für das percussion art ensemble bern.
Die traditionelle rolle von solo und begleitung wird dahingehend relativiert, als der klang der beiden instrumente so verschmilzt, dass sie (meist) nicht mehr getrennt gehört werden können. insbesondere das saxophon verkriecht sich quasi im klavier.
rhythmisch genau ausgeschriebenes, aber mit fast frei wählbaren klangereignissen spielbares stück, das - so jemand dirigiert - auch von nichtmusikerInnen ausgeführt werden kann.