Müller Thomas David Hausmatt 20, Urberg
D-79875 Dachsberg
Deutschland
Genre: Klassische Musik
Tätigkeiten: Komponierende
Biographie
* 18. 05. 1953.
1974 Studium der Kirchenmusik an der ASK in Luzern; gleichzeitig Klavierlehrerdiplom bei Bernhard Billeter am Konservatorium Luzern. 1996 Kurzstudium bei H.U. Lehmann, 1977-79 Kompositionsstudien bei Helmut Lachenmann an der MHS Hannover; dort auch Kurse in elektroakustischer Musik bei L. Kupkovic. 1981-83 Studien bei Klaus Huber an MH in Freiburg im Breisgau. 1980-83 Theorielehrerdiplom bei Jacques Wildberger am Konservatorium Basel.Etliche Förderungsbeiträge und Auszeichnungen: 1992 und 1997 Werkjahre der Stadt Zürich. 1993 Conrad Ferdinand Meyer-Preis. 1988-97 Mitarbeit in der experimentellen Konzeptionsgruppe "Schiefrund" zusammen mit Hans-Niklas Kuhn und Peter Sonderegger von alter/neuer Musik mit aktuellen Beiträgen aus geistesgeschichtlichen und verwandten ästhetischen Bereichen zu Denken und Handwerk; enorm öffnender und prägender Einfluss.
Werkliste
Ragavardhana Simhavikridita (1974)
Besetzung: für Klavier
Dauer: 10' 00" Manuskript
Tractus, quoqueversus (1977)
Besetzung: für Orgel (acht Organisten / Registranten)
Die Orgel als gigantische, an ein Beatmungsgerät angeschlossene Morsemaschine. Ein Versuch in "primären Ausdrucksformen". Aktionspartitur.
Annäherung an drei Ländler von Franz Schubert. Der verklärend rückwärts gewandte Blick bleibt aber als ungebrochene Beschwörung falsch, dreht sich hier und jetzt im Kreis.
Das schönste Lied - Szenische Musik für 3- bis 8-jährige Kinder (1984/2001)
Besetzung: für Sprecher, Flöte, Fagott und Natur- / Alltagsmaterialien
Dauer: ad lib. Manuskript
Gehen, Fragment (1989)
Besetzung: für Violine, Violoncello und Klarinette
Erstes Werk einer Reihe von Instrumentalzyklen, in denen auf je andere Weise Varianten des Zusammenspiels und daraus resultierende formale Prozesse Gegenstand der Komposition sind. Unübliche Spieltechniken.
Besetzung: für Frauenstimme (Mezzosopran), 2 Violinen, Viola, Violoncello, Klavier und Schlagzeug
a) Fassung mit Streichquartett (1989) b) Fassung für Streichorchester (2000/2001)
Dauer: 30' 00" Manuskript
Gehen. 45 Vorwärts- / Rückwärtsbewegungen (1990)
Besetzung: für Violine (oder Violoncello) solo
9 Teile in 45 Abschnitte gegliedert, welche alle zu einem je eigenen Formprozess kombinierbar sind. Häufig nur in der ersten Lage, Bogenführung hingegen differenziert. Unübliche Spieltechniken. Ausführung von mittelschwer bis virtuos möglich.
Zu den Solostücken: Die (möglichst) spielerische Vermittlung von genau notierten Fragmenten zu einem nachvollziehbaren Gesamtablauf ist dem Interpreten und dem Spielmoment überantwortet. Der zusammenfügende "Augenblick": eine Übergangskategorie; in der Hoffnung, diese sei der Reflex des Ganzen.
Die Quartette können auch solistisch besetzt werden. Gesangstechnik traditionell. Ein Abschnitt mit verfremdeter Stimmgebung. Ausführung: anspruchsvoll.Unterstützt durch die SME.
Erster Satz ("Simultan") thematisiert verschiedene Formen von Zeitartikulation und Zusammenspiel (Dauer ad lib.). Zweiter Satz ("Treffen in Prag") stellt sich die Frage: Ist Singen möglich? (Dauer ca. 15'). Dritter Satz ("Gehen"): wieder das Problem des gemeinsamen Zeitpulses (Dauer ad lib.).1. und 2. Satz sind einzeln aufführbar. Der 3. Satz kann nur mit dem 1. zusammen aufgeführt werden.
Besetzung: für Violine, Violoncello, Klavier, Posaune und Sprecher ad libitum
Text: Thomas Bernhard
Eine "Partitur" muss von den Interpreten selber zusammengestellt werden aus verschiedenen oder gleichen Stücken des Instrumentalzyklus "Gehen". Kombiniert mit einem Textabschnitt aus "Gehen" von Thomas Bernhard.
Dauer: 15' 00" Manuskript
Zwei Sequenzen: Stehstelle / Gehstelle (1993)
Besetzung: für Violine, Violoncello, Klarinette, 3 Posaunen und Klavier
Beide Sequenzen sind der Versuch, mittels Nicht-Reden bzw. Weg-Reden in einem leeren, und daher freieren Raum anzukommen. Die Spieler spielen, "sprechen" auch auf Eisenschrott, aus: Thomas Bernhards Text "Gehen".
Ausführung von sehr einfach zu mittelleicht fortschreitend, und wieder zurück. Das Klavierstück ist frei (auch wiederholt) zu interpolieren (solo und/oder colla parte). "Ansfelder Skizze" rekurriert auf A. Bruckners Thema der VII. Sinfonie, 1. Satz.
Besetzung: für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Elementare Rhythmik und Klanglichkeit; wenig Bass; Schuberts "Ave Maria" als Strukturreservoir. Wenig instrumentale Verfremdung, hingegen die üblichen Techniken verfremdet. Einfache Musik, nicht einfach zu spielen; Zusammenspiel (mit Dirigent) aber traditionell.
Locker Bezug nehmend auf Schuberts Version in der "Winterreise". Aktionsnotation. Einmal gelesen ist Aufführung mittelschwer. Utensilien: Gitarrengleitstahl und Bleibarren ca. 3 x 15 cm.
Erste Etappe in Richtung farbiger Eindrücke (1999)
Besetzung: für 3 Bass-Blockflöten
1. Teil rhythmisch sehr einfach, aber reichhaltige Blas- und Grifftechniken; Konzeptnotation. 2. Teil in space notation über "piangete, ochi miei lassi" von Sigismondo d'India. Mittelschwer. Ad libitum Zirkuläratmung.
Besetzung: für Flöte, Klarinette, Altsaxophon, Violine, Violoncello, Klavier, Schlagzeug und Live-Elektronik
Text: Arthur Rimbaud
Es ist das Boden-Labyrinth im Eingangsbereich der Kathedrale von Chartres in seinen geometrisch-geomantischen Eigenschaften thematisiert.
Saxophon z.T. solistisch, übrige instrumentale Ausführung mittelschwer.
Elektronik kann als Samples realisiert werden.
Dauer: 25' 00" (oder länger) Manuskript
Ornament - Epitaph - Ornament (2007)
Besetzung: für 2 Klaviere
Dauer: 20' 00"-25' 00" Manuskript
Verstellung (2009)
Besetzung: für 2 Violinen
Dauer: 12' 00"-15' 00" Manuskript
Geburtstagsgruss mit Hi-Hat-Schaukel (2010)
Besetzung: für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug und Klavier