Sein erster Lehrer für Komposition war Emile Jaques-Dalcroze. Im Alter von sechzehn Jahren verliess er Genf, um während den folgenden acht Jahren in Brüssel (bei Eugene Ysave), Frankfurt am Main (bei Ivan Knorr), München (bei Ludwig Thuille) und Paris zu studieren.
Nachdem er bereits zwei symphonische Dichtungen, eine Symphonie und mehrere Lieder komponiert hatte, kehrte er 1904 nach Genf zurück, wo er sich bis 1916 niederliess. Neben dem Komponieren unterrichtete er am Genfer Konservatorium Ästhetik und dirigierte mit grossem Erfolg Symphoniekonzerte in Lausanne und Neuenburg. Seine Oper "Macbeth" wurde 1910 an der Opera Comique in Paris uraufgeführt.
Bereits kurz nach seiner Ankunft in Amerika in 1916, fand Bloch die ihm gebührende Annerkennung. Nach wenigen Monaten in New York wurde er durch Dr. Karl Muck vom Boston Symphony Orchestra eingeladen seine "Trois poemes Juifs" in Boston zu dirigieren. Die New York Society of the Friends of Music veranstaltet im Mai 1917 ein Konzert, welches seinen Orchesterwerken gewidmet war, welche von Artur Bodanzky und dem Komponisten selbst dirigiert wurden.
Seine "Suite for Viola and Piano" gewann 1919 den Coolidge Prize. Ernest Bloch wurde 1920 zum Direktor des Cleveland Institute of Music ernannt, diese Stelle verliess er 1925, als er zum Direktor des San Francisco Conservatory of Music berufen wurde.
1926 erhielt er den Musical America Preis für seine epische Rhapsodie "America", welche in fünf verschiedenen Städten der USA gleichzeitig uraufgeführt wurde. 1930 erhielt er den Werkbeitrag der Rose und Jacob Stern Stiftung der Univesity of California, welcher es ihm ermöglichte sich für einige Jahre gänzlich dem Komponieren zu widmen. Nach seiner Rückkehr nach Europa liess er sich in der Schweiz im Tessin nieder, wo er sein Werk "Sacred Service" komponierte. Später lebte er für kurze Zeit in Paris und New York und nahm schliesslich Wohnsitz in Chatel einer kleinen Ortschaft in der Haute Savoie.
Tief betroffen durch den 2. Weltkrieg gab er das Komponieren für einige Jahre auf. Zurückgekehrt nach Amerika dirigierte er viele Konzerte und liess sich 1939 an der Westküste in Agate Beach im Bundesstaat Oregon nieder.
Während vielen Sommern begab er sich jeweils an die University of California at Berkeley, wo er Meisterkurse und Vorlesungen hielt. 1952 ernannte ihn die Universität zum Professor Emeritus of Music.
Während seiner letzten Jahre erhielt er eine Vielzahl von Ehrenauszeichnungen.
1947 erhielt er die erste Goldmedaille für Musik der American Academy of Arts and Letters. Im selben Jahr wurde er für sein Werk "String Quartet No. 2" mit dem New York Music Critics Circle Award ausgezeichnet. Dieselbe Auszeichnung erhielt er nochmals 1953 für seine Werke "Concerto Grosso No.2" und "String Quartet No.3". 1956 wurde er mit dem Frank L. Weil Preis des National Jewish Welfare Board ausgezeichnet und 1959 mit dem Brandeis Creative Arts Award.
1957 wurde bei Bloch eine unheilbare Krankheit diagnostiziert und ihm wurde ein chirurgischer Eingriff empfohlen. Bloch entschied sich jedoch erst nach Hause zu fahren und einige angefangene Kompositionen zu beenden. 1958 musste er aber dennoch in die Operation einwilligen. Während seiner Rekonvaleszenz erhielt er einen Spezialpreis der Fine Arts Commission der Stadt Portland in Oregon. Er verstarb zehn Monate später.
Der Einfluss seines aussergewöhnlichen Intellekts, seiner Vitalität, seines Enthusiasmus und seiner respektvollen und gewissenhaften Annäherung an die Werke der grossen Meister hinterliess einen bleibenden Eindruck bei all seine Studenten, unter welchen sich eine Vielzahl bekannter zeitgenössischer amerikanischer Komponisten befindet. Ernest Bloch war Mitglied der American Academy of Arts and Letters und der Academia di Santa Cecilia in Rom.
Werkliste
Sonate für Violoncello und Klavier (1897)
1. Allegro appassionato - 2. Adagio espressivo
Manuskript
Symphony in C sharp minor (1901-1902)
Besetzung: for orchestra (4,3,3,3 - 4,4,3,2 - timp, perc, hrp(2), pno - str)