Geboren in Zürich. Nach ersten Erfahrungen mit Jazz und anderer improvisierter Musik klassisches Gitarrestudium in Winterthur (A. Valcro, K. Scheit), Konzertreifeprüfung 1979. Kompositionsstudium an der staatl. Hochschule für Musik Freiburg i.Br. 1981-85 bei Klaus Huber. Lehrtätigkeit u.a. am Konservatorium Winterthur (Theorie), seit 1992 am Seminar Kreuzlingen (Gitarre). Daneben Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker mit neuer und alter Musik. Veranstalter zahlreicher Konzerte im Theater am Gleis in Winterthur, seit 1991 als Präsident der IGNM Zürich in Zürich und Winterthur. Komponiert neben Bühnenmusiken vorwiegend experimentelle Kammermusik mit den Schwerpunkten Mikrotonalität/Harmonik/Tonsysteme und ungewöhnliche Spielsituationen. Lebt in Winterthur. Mitglied des kollektiven Selbstverlages "mikro".
Werkliste
Gitarrenquartett (1981)
Besetzung: für 3 Gitarren und Quintgitarre
Solistische Quintgitarre gegen drei Gitarren, verschiedene Grade von unabhängigem und koordiniertem Spiel, virtuos.
Die Zeit verschmilzt die Gegenstände ineinander (1982-1984)
Besetzung: für 2 Alte, Bass, 2 Klarinetten in A, Bassklarinette, 2 Violen und Kontrabass
Text: Novalis, Ovid, Hermann Broch
Musik über "Missa Prolationum" von J. Ockeghem: 9 Prolationskanons (3-9-stimmig, in 3-9 verschiedenen Metren), notiert in verschiedenen, sich überlagernden Taktarten. Texte von Novalis, Ovid, Broch.
Ein radikales Sonett des Barockdichters und Ketzers Qvirinus Kuhlmann (12 mal 14 aneinandergereihte Substantive, die beliebig permutiert werden können) wurde 4 mal musikalisch umgesetzt. Das Gitarrestück lässt sich auch auf einem anderen Vierteltoninstrument realisieren (z.B. Cembalo mit 2 Manualen im Vierteltonabstand). Die Stücke können auch einzeln aufgeführt werden.
Besetzung: für variables Ensemble (1 Tasteninstr., 1 tiefes und 1 hohes gleichschwebend temp. Instr. (z.B. Mar, Vibr, Git, Mand, Tasteninstr), 2-6 Singst. und/oder Instr. mit freien Intonationsmöglichkeiten in div. Stimmlagen, Vc und/oder KB ad lib, Schlgz)
Umfasst 6 ähnliche Sätze. Sie mögen dienen als Einübung in prozesshafte Veränderungen, Reinintonationen und improvisatorische Gestaltung im Dienst einer streng komponierten Musik.
Umfasst 6 ähnliche Sätze. Sie mögen dienen als Einübung in prozesshafte Veränderungen, Reinintonationen und improvisatorische Gestaltung im Dienst einer streng komponierten Musik.
Besetzung: für summende(n) Klavierspieler(in) solo oder mit 1 oder 2 beliebigen Melodieinstrumenten ad lib.
Umfasst 6 ähnliche Sätze. Sie mögen dienen als Einübung in prozesshafte Veränderungen, Reinintonationen und improvisatorische Gestaltung im Dienst einer streng komponierten Musik.
Besetzung: für 1 beliebiges hohes Holzblasinstrument
Musik nach einem Text von Qvirinus Kuhlmann. Die Melodie, gebildet aus 12 kurzen, vogelrufartigen Motiven, verwendet Vierteltöne.
Dauer: 3' 00" Manuskript
"weder dis noch das" (chromatische Fantasie) eine Annäherung (1990)
Besetzung: für Klavier und 2 Instrumente mit variablen Intonationsmöglichkeiten
"Chromatik" meint hier "Mikro"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 1' 00" Manuskript
"virgetheiltes Kugelrund" (1986-1991)
Besetzung: für vier kleine Trommeln oder Trommel solo
Nach einem Text von Qvirinus Kuhlmann. 12 ähnliche, polymetrische Zeilen, die sich durch Wechsel von Dynamik, Anschlagmittel, Tempo voneinander unterscheiden. Klassische Trommeltechnik wird vorausgesetzt.
"Chromatik" meint hier "Mikro"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: var. Manuskript
"Ein süsser Lebens-strom" (1992)
Besetzung: für Vibraphon solo
Nach einem Text von Qvirinus Kuhlmann. Eine ruhig fliessende einstimmige Melodie, mit einigen zusätzlichen Tönen eingefärbt. Stellt an die Anschlagsdifferenzierung und an die Dämpftechnik hohe Anforderungen.
Für Eisobjekte von Martin Spühler oder beliebige andere Gegenstände.
Dauer: 20' 00"-30' 00" Manuskript
Spiegeltanz (1993)
Besetzung: für 2 Blockflöten und Pauken (1)
Gemeinschaftskomposition mit Dieter Jordi.Kompositionsauftrag Conrad Steinmann für das Internationale Blockflötenfestival Basel.
Dauer: 4' 00" Manuskript
"zerkalo javlenij" ("Spiegel der Erscheinungen") #3 (1990-1994)
Besetzung: für Holzblasinstrument, Violine, Violoncello, Klavier und kleine Trommel
Osip Mandel'schtams Requiem auf Andrej Belyj liegt dieser sehr leisen, ruhig fliessenden Musik zugrunde. Alle Instrumente mit bestimmten Tonhöhen sind in einem einzigen System notiert, in einem zweiten die stark ausdifferenzierte Trommelstimme.
Besetzung: für Violine und mitteltönig gestimmte Orgel
Einschub in die 2. Sonate von Dario Castello.
Diese Paraphrase befasst sich mit der Verlangsamung des Tempos durch die Verkleinerung der Notenwerte. Werde ich zur Ameise, wird der Ameisenhaufen zum Berg.
Dauer: 2' 00" Manuskript
Augmentation / Diminution # 2 (1996)
"... cinta d'herbe e di frond'il crin adorno..."
Besetzung: für Violine und mitteltönig gestimmte Orgel
Sopra \"vestiva i colli\" del Palestrina.
Diese Paraphrase befasst sich mit der Verlangsamung des Tempos durch die Verkleinerung der Notenwerte. Werde ich zur Ameise, wird der Ameisenhaufen zum Berg.
Dauer: 8' 30" Manuskript
KlangZeiten (1996)
Konzept
Besetzung: für vier Ausführende
Zu einer Installation von Ute Klein.
Dauer: 10' 00"-15' 00" Manuskript
Rezepte (1996)
Neun Konzepte
Besetzung: für beliebige Besetzungen
Auch auszugsweise ausführbar.
Dauer: var. Manuskript
Kaspars Tänze (1998-1999)
Besetzung: für Vokalquartett und Flügel zu zwei Ausführenden
Text: Georg Friedrich Dauemer, Kaspar Hauser
Für die Besetzung und nach Texten des Dichters von Brahms' Liebesliederwalzern Kaspar Hauser scheint durch sein kurzes Leben nach seinem Auftauchen zwischen extremer Schwere und extremer Leichte zu "tanzen" - ausgespannt zwischen seinem Leiden (jede Wahrnehmung erzeugte Schmerz und häufig Krankheit), und seiner Sensibilität (jede Wahrnehmung war ein noch nie dagewesenes Ereignis, das seine Aufmerksamkeit mit solcher Macht fesselte, dass er nichts anderes mehr wahrnahm.) Getrieben und beflügelt wurde er von seinem unbezähmbaren Willen, alles zu lernen. Die musikalischen Gebilde, die aus wenigen Elementen zu den Texten Daumers/Hausers hinzugefügt wurden, versuchen, eine kleine Anzahl von Tonbeziehungen und Zeitverhältnissen losgelöst von überliefertem Kontext und Ausdruck so zu gestalten, dass sie nichts, aber auch alles "bedeuten" können. Die zehn Stücke haben, die verwendeten Texte spiegelnd, den Charakter von Erinnerungen, was durch zwei Brahmszitate unterstrichen wird.
Dauer: var. Manuskript
Acht schmelzende Schneeflocken, mit Meisenschlag (1999)
Konzeptstück
Besetzung: für Klavier
Dauer: var. Manuskript
DER AMEISENHAUFEN, VON INNEN (1999)
Neun Stücke
Besetzung: für Klavier und Sechzehnteltonklavier (Klavierduo)
1. WECHSELSATZ, durch alle Tonarten (für Tom Johnson) 2. KEIMLINGE, vier kleine Mysterien (für Ivan Vysnegradskij) 3. TRAUBEN, gefiltert (für György Kurtág) 4. VERWANDLUNG, atonal-tonal (für Joseph Matthias Hauer) 5. WENDUNG, gespreizt (für Urs Peter Schneider) 6. TORKELN, präzis (für Viktor Jekimovskij) 7. ZENTRUM, angenähert (für Peter Streiff) 8. CARILLON, über den dreizehnten Ton (für Julian Carrillo) 9. TRAUM, erinnert (für Regina Irman) Beim hier verlangten Sechzehnteltonklavier handelt es sich um eines der auf Initiative von Julian Carrillo von der Firma Sauter für die Weltausstellung in Brüssel 1957 gebauten Klaviere. Es hat den Umfang einer Oktave (c1 - c2) und 97 Tasten. Das Bild der Klaviatur sieht aus wie bei einem normalen Klavier mit dem Umfang _C - c5.
Dauer: 10' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 1 (1986-1987)
Besetzung: für 2 Holzblasinstrumente
\"Chromatik\" meint hier \"Mikro\"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
# 1a: Transkription für 2 Violen
# 1b: Transkription für 2 Violoncelli
Dauer: 2' 00"-10' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 3 (1987-1995)
Besetzung: für Melodieinstrument und Klavier
\"Chromatik\" meint hier \"Mikro\"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 2' 00"-10' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 4 (1987-1989)
Besetzung: für Obertongesang
\"Chromatik\" meint hier \"Mikro\"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 3' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 5 (1996-1997)
Besetzung: für Orchester, Band 1 (2,2,2,2 - 1,2,0,0 - Pk, Schlgz, Hfe - 6,5,4,4,3)
"Chromatik" meint hier "Mikro"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 7' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 6 (1998-1999)
Besetzung: für Orchester, Band 2 (2,2,2,2 - 2,2,0,0 - Pk, Schlgz, Hfe - 4,3,4,4,3)
"Chromatik" meint hier "Mikro"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 10' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 7 (1996-2000)
Besetzung: für Kammerensemble (Fl (Picc, Fl-g), Ob (Engl-Hn), Klar (Klar-a, B-Klar), Fag (Co-Fag), Hn, Trp, Pos, Schlgz, Hfe, Streichquintett)
"Chromatik" meint hier "Mikro"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 8' 00" Manuskript
Chromatische Fantasie # 8 (1986-2000)
Besetzung: für Flöte (Picc, Fl-c, Fl-g) und Gitarre
Auch für andere geeignete Melodieinstrumente. Gitarre mit siebter Saite H. \"Chromatik\" meint hier \"Mikro\"chromatik. Die modellhafte Miniatur ermöglicht eine Einübung in die Harmonik der höheren Teiltöne und deren feine Intonationsabstufungen.
Dauer: 4' 00" Manuskript
"Ein Liquedamber=fluss" (1999-2000)
Besetzung: für Klavier und Sechzehnteltonklavier (Klavierduo)
Nach einem Text von Quirinus Kuhlmann.
Dauer: 3' 00" Manuskript
Diskographie
Regina Irman (Grammont Porträt Musikszene Schweiz Nr. MGB CTS-M 62, 2001)