Roland Moser wurde 1943 in Bern geboren, wo er auch seine Musik-Ausbildung (u. a. Komposition bei Sandor Veress) erhielt. Spätere Studien führten nach Freiburg/Br (Klasse Wolfgang Fortner) und Köln (Studio für elektronische Musik).
Von 1969-1984 unterrichtete er am Winterthurer Konservatorium Theorie und Neue Musik. Danach war er bis zu seiner Emeritierung 2008 Professor an der Hochschule für Musik / Musik-Akademie Basel mit Klassen für Komposition, Instrumentation und Musiktheorie.
Als Mitglied des "Ensemble Neue Horizonte Bern", dessen Mitglieder mehrheitlich auch kompositorisch tätig sind, sammelt er während fünfzig Jahren Erfahrungen mit experimenteller Musik.
Roland Mosers umfangreiches Oeuvre kreist um einige Schwerpunkte: Neue Auseinandersetzung mit der Epoche der Romantik in grösseren zyklischen Arbeiten mit Singstimmen und zwei abendfüllenden musikdramatischen Werken sowie Chor-, Orchester- und Kammermusik.
Öfters bilden historische Gattungen oder Einzelwerke den Ausgangspunkt zu neuen oder auch bloss leicht verschobenen Hörweisen. Ein besonderes Interesse gilt ??" auch in zahlreichen Texten ??" besonderen Phänomenen von Harmonik, musikalischer Zeit und der Beziehung von Musik und Sprache.
Aufträge (Auswahl): Westdeutscher Rundfunk, Saarländischer Rundfunk, Tonhallegesellschaft Zürich, Zürcher Kammerorchester, Münchener Kammerorchester, Allg. Musikgesellschaft Basel, Lucerne Festival, Pro Helvetia, Theater St. Gallen und zahlreiche Interpreten und Ensembles.
Auszeichnungen: Jury-Preis für "Heinelieder" am internationalen Komponistenseminar in Boswil 1974, Conrad Ferdinand Meyer Preis Zürich 1982, Musikpreis des Kantons Bern 1987, Kulturpreis der Gemeinde Allschwil 2006, Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins (Marguerite Staehelin) 2007
Roland Moser lebt zusammen mit seiner Frau, der Cellistin Käthi Gohl Moser, in Allschwil bei Basel.
www.musinfo.ch,
Verlage: Hug Zürich, Gravis Berlin u.a., SME
Manuskripte: Paul Sacher Stiftung Basel
Harmonies en conséquence d'une page de Franz Liszt (1969)
Besetzung: für zwei Klaviere
Dauer: 20' 00" Manuskript
Stilleben mit Glas (1969-1970)
Besetzung: Tonband mit elektronischen Klängen und einem konkreten Geräusch für einen Lautsprecher
Dauer: 17' 00" Manuskript
Neigung (1969-1972)
Besetzung: für Streichquartett
3 Sätze: Quasi Scherzo (mit 2 Trios), Streichtrio neben solistischer 2. Geige, Trauermusik (für Igor Strawinsky). Unterstützt durch die SME.
Dauer: 12' 00"
Hug & Co. Musikverlage
Limmatquai 28-30 CH-8001 Zürich
Arbeit, Sisyphi in memoriam (1970)
Besetzung: für Cello und einen Assistenten (Tonband)
Dauer: 6' 00" Manuskript
Heinelieder. Für Stimmen mit Begleitung (1970-1985)
Fassung 1985: szenisch
Besetzung: für Sopran, Klavier, Schauspieler, kleine Verstärkungsanlage, Holztischchen
Text: Heinrich Heine
12 Musikstücke (Lieder, ein Klavierstück), dazwischen Heine-Texte, in 5 Kapiteln Stationen einer Biografie darstellend. Sopran mit starker tiefer Lage.
Besetzung: für Fünf Saxophone (S,A,2T,B) und Orchester: (4(Picc),4(Engl-Hn),4(B-Klar),4 - 8 (4 Wa-Tb),4,4,1 (KB-Tb)- Schlgz(2)- 14,12,10,10,8
Das Saxophonquintett wird solistisch eingesetzt. Dem Werk liegt teilweise ein Gedicht von Günter Herburger (Der Gesang der Wale) zugrunde. Walfischgesänge werden aber nicht imitiert. 8 Teile, sich ohne Pause folgend: Prolog - quasi Adagio - quasi Scherzo - quasi Recitativi - quasi Passacaglia - quasi Cadenza - Echo - Epilog.
Dauer: 26' 00"
Hug & Co. Musikverlage
Limmatquai 28-30 CH-8001 Zürich
Lebenslauf (1980-1985)
Fünf Sätze über Hölderlin für Bariton und 12 Instrumente
Besetzung: für Bariton, 4 Vla, 4 Kb, 4 Schlagz
Text: Friedrich Hölderlin
Instrumentaler Einleitungssatz und Folge von 4 Gesängen: Lebenslauf-An Eduard-Lebensalter-Der Mensch.
Besetzung: für 2 Chöre und kleines Orchester (2 (2. Picc),3,2 (1. Engl-Hn),2 - 2,3,0,0 - Schlgz(4), Klav - 0,0,0,0,4)
Text: Franz Kafka
Dauer: 29' 00"
Hug & Co. Musikverlage
Limmatquai 28-30 CH-8001 Zürich
Bearbeitung: Franz Schubert, Symphonie-FRAGMENT D-Dur D 936 A (1982-2020)
Besetzung: für Orchester (3. Satz für Streichquintett)
1. Satz: Allegro für Orchester
2. Satz: Andante für Orchester
3. Satz: Scherzo für Streichquintett
Beschreibung
zu Franz Schubert, Symphonie-Fragment D-Dur D 936A - ein Versuch zwischen Orchester- und Kammermusik
Wie kann ein nicht vollständiges Werk einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden?
Ein unvollendetes Bild hat für Betrachtende einen grossen Reiz; ein Textfragment - etwa von Hölderlin - kann Gedanken auslösen nach Herkunft und möglichem Ziel; eine musikalische Skizze ist schwieriger zu vermitteln, wenn sie nicht bloss gelesen, sondern aufgeführt und gehört werden soll. In die Fusstapfen des Komponisten zu treten und "stilecht" zu komplettieren ist eine oft gewählte Herangehensweise. Eine andere, transparentere wäre, Ergänzung und Bearbeitung auch hörbar zu machen, ohne das Original zu zerstören.
Franz Schubert schrieb in den letzten Wochen seines kurzen Lebens an einer Symphonie in D-Dur (D 936A). Erhalten sind zwölf grosse, zweizeilig eng geschriebene Seiten mit drei Sätzen: einem ersten mit zwei Anfängen bis zum mittleren Doppelstrich und danach nur einem rätselhaften Schluss zwischen Trauer und virtuosem Übermut. Der zweite, ein Andante in h-Moll erscheint fast nackt, ohne übliches Beiwerk, mit einem nachträglich durchgestrichenen Schluss. Der dritte Satz ist "Scherzo" überschrieben, aber in völlig neuer Sicht durchgeführt, ohne die üblichen Wiederholungen, in einem sich fortlaufendend entwickelnden polyphonen Satz. Von einem Finale fehlt jede Spur.
Der Bearbeiter wählte für jeden Satz eine andere Art, das Fragmentarische spürbar zu machen. Die komplette Exposition des ersten Satzes entspricht Schuberts früherer Instrumentationsweise. Statt der fehlenden Durchführung bildet eine neu komponierte leise, dünn instrumentierte Brücke den Übergang zu einer zunächst immer noch im Schatten liegenden kürzeren Reprise. Die Coda folgt wieder ganz Schuberts Schreibweise. Im traumhaften Andante wurden keine Stimmen für Übergänge hinzugefügt. Einzig eine kleine, nachträglich von Schubert eingefügte Fis-Dur-Episode wurde klanglich etwas hervorgehoben. Die durchgestrichene Coda wird bloss von einem einfachen Streichquartett gespielt. Daran anschliessend wird der polyphone Scherzo-Satz an Stelle des Orchesters bis zum Schluss durchgehend von einem Streichquintett (mit zwei Celli) ausgeführt.
Der Dirigent legt also bereits vor dem Schluss des Andante seinen Stock nieder und hört - wie das ganze Orchester - bis zum Ende den Solostreichern zu. Aus dem Gemälde wird eine Zeichnung.
Stimmenmaterial auf Anfrage erhältlich
info@musinfo.ch
Stimmenmaterial: CH 120.-
RAND (1983)
Besetzung: für ein fragmentarisches Orchester (1(Picc),1,3,0- 4,0,3,1- Hfe(2),Klav,Schlgz(3)- 2,0,6,0,3)
Den Jahreszeiten entlang komponiert, 2 Zyklen Winter-Frühling-Sommer-Herbst.
Dauer: 16' 00"
Hug & Co. Musikverlage
Limmatquai 28-30 CH-8001 Zürich
Nach deutschen Volksliedern (1984-2002)
Strophen aus des Knaben Wunderhorn
Besetzung: für Sopran, Flöte, Klarinette, Violine, Viola und Violoncello
Text: Volkslied
Nebenfassung für Mezzosopran und dieselben Instrumente. Varianten im gleichen Heft.7 Lieder: ABC-Schützen - Papiers Natur ist Rauschen - Ein Musikant wollt fröhlich sein - Ich sass auf einem Birnenbaum - Das Vöglein Butschli Butschli Bu (Brentano) - Letzter Zweck aller Krüppelei - Ich hört ein Sichlein rauschen.
... dass also alles mehr Gesang und reine Stimme ist... (1988)
Besetzung: für eine Unterton-Flöte und Violoncello
Dauer: 8' 00" Manuskript
Brentanophantasien (1988-1995)
Nach den Zeiten von Philipp Otto Runge
Besetzung: für Sopran (mit starker tiefen Lage), Bariton und Klavier
Text: Clemens Brentano
Der Morgen (Phantasie f. Klavier solo) - Der Tag (Scherzo f. Stimmen und Klavier) - Der Abend (Liederzyklus) - Intermezzo - Die Nacht (Fragmente f. Stimmen und Klavier). Texte von C. Brentano und anderen.
4 Episoden, 3 Paraphrasen, 2 Nachspiele, sich pausenlos folgend. Die Ensembles (aus 2-6 Instrumenten) spielen meistens allein und werden erst am Ende kurz überlagert.
Besetzung: mit 10 Blechbläsern (4,2,3,1), 8 Violinen, 2 Schlgz und Akkordeon
Die Basstuba, das Akkordeon und die beiden ersten Geigen sind quasi solistisch; auch die beiden Schlagzeugpartien - vor allem ein unbegleitetes virtuoses Duo, das mit den Fingern gespielt wird - sind recht anspruchsvoll.
Dauer: 20' 00"
Hug & Co. Musikverlage
Limmatquai 28-30 CH-8001 Zürich
"einander tönend" (1997)
Musik für Bariton und vier tiefe Blockflöten nach Texten von Johann Willhelm Ritter und Roland Moser (aus den Ritterfragmenten)
Texte hebräisch (oder italienisch) für den Kanon, französisch, deutsch, englisch, arabisch, ungarisch, russisch für die Lieder. Sehr kurze Sätzchen, die durch ein besonderes, etwas variables Wiederholungsprinzip von einem Leiter zusammengefügt werden. Nicht besonders schwierig.
Dauer: 10' 00" Manuskript
Last und Leichtigkeit und Schmerz, erzählende Chöre (1998)
Besetzung: für zwei Chöre (oder Doppelchor), A-Sax, Bar-Sax, Akkordeon (Knopf, 1E - cis5), 2 Schlagzeuger (ferner einige kleine Schlaginstrumente und 2 Gitarren, leicht, aus dem Chor zu spielen)
Text: Günter Herburger
Drei Teile, der mittlere (ziemlich schwer, ohne Sax) auch allein aufführbar (ca. 13').
Dauer: 32' 00" Manuskript
Intermezzo - kleine Hommage an den grossen Telemann (1999)
(zwischen Telemanns Fantasien V-C-Dur und VI-d-moll zu spielen)
Besetzung: für eine Sängerin, eine Schauspielerin, einen Schauspieler und fünf Instrumente (Saxophone, Akkordeon, Gitarre, Violoncello, Schlagzeug)
Nach Texten von Rahel Levin Varnhagen und Pauline Wiesel mit einem Nachspiel nach einem Text von Imre Kertész für ein Musiktheater eingerichtet von Roland Moser.
Dauer: 1h 40' 00" Manuskript
Kleine Differenzen über einem Grund (2005)
11 Variationen
Besetzung: für Bläserquintett
Dauer: 16' 00" Manuskript
Netz (2005)
Besetzung: für Sprecher und Klavier mit 5 Unterbrechungen für 2 Bariton-Stimmen und Ensemble (2 Fl, Ob, Klar, V, Vc)
Erzählung vom Fischzug (nach Lukas).
Dauer: 14' 00" Manuskript
manners of speaking (2005)
Besetzung: für Viola d'amore
Dauer: 7' 00" Manuskript
Σ - Π - Λ (2005)
Besetzung: für Klavier
Dauer: 3' 00" Manuskript
Sein und Meinen (2005-2009)
Kleine Studie zu Parmenides
Besetzung: für grosses Kammerorchester
Dauer: 18' 00" Manuskript
Widerschein von Schwarzeis (2005)
Besetzung: für Ensemble (Fl, B-Fl, Ob d'am, Klar, Klav, Woodbl, V, Vc)
Dauer: 7' 00" Manuskript
Fünf Schweizer Volkslieder (us em "Röseligarte") (2005)
Besetzung: für gemischten Chor (drei- bis sechsstimmig)
Teile:
Schönschter Abestärn
O du liebs ?"ngeli
Es isch kei sölige Stamme
Es het es Schneeli gschniiet
Dür ds Oberland uf
Manuskript
Petite Sarabande pour Käthi (2006)
Besetzung: Vc
Die Petite Sarabande ist auch Teil des Stücks "Drei Widmungen" (für Violine und Violoncello), hier jedoch ergänzt mit einer Violinbegleitung.
Doppelzyklus für Sopran, Oboe, Violoncello und Klavier
Besetzung: Sopran, Ob, Vc, Klav
Dauer: 27' 00" Manuskript
Pivents (2008)
Huit Fragments pour piano et cinq instruments à vent (Divertissement le long du nombre Π)
Besetzung: Altfl, Ob d'am., Bassett-Klar, Naturhorn, Fag, Klav
Dauer: 21' 00" Manuskript
Nach dem sechsten Takt der Schöpfung (2009)
eine Skizze für elf Instrumente
Besetzung: Fl (mit Bassfl), 2 Ob, Klar in B, Bassklar in B, Fag, 2 Vl, Vla, Vc, Kb
Dauer: 8' 00" Manuskript
Zweigung (2009)
Zweites Streichquartett
Besetzung: 2 Vl, Vla, Vc
Manuskript
Nach dem sechsten Takt der Schöpfung (2009)
eine Skizze für elf Instrumente
Besetzung: Fl (mit Bassfl), 2 Ob, Klar in B, Bassklar in B, Fag, 2 Vl, Vla, Vc, Kb
Dauer: 8' 00" Manuskript
HALL - mit Gegenstimmen (2009-2010)
Phantasie
Besetzung: für Viola, Violoncello und Klavier
Manuskript
Vorrede (2010)
nach Jean Paul für eine Alt- und eine Bassposaune, kleines Schlagzeug und grossen Raum
Besetzung: für Altposaune, Bassposaune, Schlagzeug
Dauer: 9' 00" Manuskript
Für Erich (2010)
für Oboe solo
Besetzung: Ob
für Heinz Holliger zum Tod seines Bruders Erich Holliger
Dauer: 3' 00" Manuskript
Drei Widmungen (2010)
Besetzung: für Violine und Violoncello
I Kleine chromatisch-enharmonische Phantasie für Hansheinz Schneeberger (2001)
II Petite Sarabande pour Käthi (2006/2010)
III Barcarola (Paraphrase) per le due (2010)
komponiert im Auftrag von Nike Wagner für Pèlerinages Kunstfest Weimar 2011, zum 200. Geburtstag von Franz Liszt
Dauer: 16' 00" Manuskript
Wiege, Lied und schlummerndes Kind (2012)
für vierzehn Streichinstrumente
Besetzung: Streicher: 4/4/3/2/1
Im Auftrag der Camerata Bern für das Projekt "Zugaben"
Dauer: 3' 00" Manuskript
wor t raum Hebbel (2012)
Schumann-Paraphrase für Sprecher und Klavier
Besetzung: Sprecher, Klavier
Dauer: 6' 00" Manuskript
Ach! Aber ach! (2012)
Nach-Denken über die Kantate BWV 163 "Nur jedem das Seine" von J. S. Bach und S. Frank in Form eines instrumental-vokalen Rezitativs mit Choral für vier Stimmen, sechs Streichinstrumente und Orgel
Besetzung: Sopran, Alt, Tenor, Bass 2 Vl, Vla, 2 Vc, Violone (5 Saiten: ''H 'E 'A D G) Orgel
Rudolf Lutz gewidmet
Dauer: 12' 00" Manuskript
... e torna l'aria della sera... (2012)
Canto sopra una Ballata del Pasolini per Violino e Violoncello
für Streichquartett mit Mezzosopran, nach vier Gedichten von Joachim Ringelnatz
Besetzung: Mezzosopran, 2 Vl, Vla, Vc
Text: Joachim Ringelnatz
Dauer: 16' 00" Manuskript
Fantasia – zum Thema von Bachs Canon per Augmentationem in Contrario Motu aus Kunst der Fuge (2019)
für Saxophonquartett
Die Fantasia – zum Thema von Bachs Canon ist stets zu kombinieren mit:
J.S. Bach, aus Kunst der Fuge: Canon per augmentationem in contrario motu, Fassung für Saxophonquartett von Roland Moser
2 mal 5 Min.
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